Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 69

1913 - [s.l.] : Hirt
18. Doktor Martin Luther. 69 Landesfrst, der Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen, schtzte den mutigen Bekenner seiner berzeugung. Doch der (1519) zum Deutschen Kaiser gewhlte König Karl von Spanien stellte sich auf die Seite des Papstes und berief Luther nach Worms zu einem Verhr vor Kaiser und Reich. - Alle Freunde rieten von der Reise ab; aber Luther, der seines cur9 gndigen Gottes gewi geworden war, erklrte, er werde nach Worms gehen, wenn so viele Teufel dariu wren wie Ziegel auf den Dchern. Mit den Worten: Gott wird mit mir sein!" schritt er durch das Stadttor von Worms. Wo er sich blicken lie, drngte sich die Menge, um deu grten Mann Deutschlands zu sehen. Frohen Mutes trat er vor die glnzende Versammlung der Fürsten, die unter des Kaisers Vorsitz seiner harrten. Aber da berkam ihn pltzliche Befangenheit. Die natrliche Ehrfurcht, die der Bauernsohn und einfache Mnch vor den Groen dieser Erde empfand, machte ihn verwirrt. So antwortete er nur mit leiser Stimme, als er gefragt wurde, ob er seine Lehren widerrufen wolle. Er bat um 24 Stunden Bedenkzeit. Im Gebet fand er seine Zuversicht wieder, und am folgenden Tage wies er trotz aller drohenden Gefahren standhaft die Zumutung zurck, aus Menschenfurcht seine berzeugung zu verleugnen. Nicht glaube ich", sagte er, dem Papst und den Konzilien, die oftmals geirrt haben; nur durch die Zeugnisse der Schrift oder durch helle Grnde kann ich berwunden werden. Widerrufen kann ich nichts und will ich nichts, dieweil wider das Gewissen zu handeln unsicher und gefhrlich ist. Hier stehe ich; ich kann nicht anders. Gott helfe mir! Amen." Die Antwort des Kaisers und der katholischen Fürsten war die Reichsacht, d. h. jedermann durfte ihn ungestraft tten. Um ihn zu schtzen, lie ihn Friedrich der Weise heimlich auf der f"xart? Rckreise berfallen und verkleidet auf die Wartburg (bei Eisenach) '6nr0: bringen. Als Junker Jrg hat er hier gelebt, ans dem Mnch war uerlich ein Ritter gewo-den. Auf der Wartburg hat Luther die Bibel ins Deutsche berse^< Aber lange war seines Bleibens in der Ver-borgenheit nicht. Erhrte, da angebliche Anhnger groe Verwirrung in Wittenberg anrichteten, sogar die Kirchen der Bilder beraubten; sofort gab er, obgleich Friedrich der Weise ihn warnte, seinen schtzenden Zufluchtsort auf und kehrte nach Wittenberg zurck, vertrauend auf Gott, der ihn besser schtzen knne als sein Kurfürst. Durch die Gewalt seiner Predigt stillte er, den Aufruhr, dessen die weltliche Obrigkeit nicht hatte Herr werden knnen. I Er hatte einen vertrauten Freund, Philipp Melanchthon; doch dieser Melanchthon. war leicht zu nachgiebig. Beide ergnzten sich daher vortrefflich. Wenn Luther sich einmal von seinem strmischen Wesen fortreien lie, wirkte Melanchthon migend auf ihn ein. Er war ein stiller Gelehrter, der
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer