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1. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 50

1910 - Leipzig : Hirt
50 Ii. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. urteil aus. Aber das gengte dem rachschtigen Karl, dieses Urteil am letzten Hohenstaufen vollstrecken zu lassen. Die Freunde saen ahnungslos im Kerker beim Schachspiel, als ihnen ihr Los verkndet wurde. Wrdig und gefat hrten sie das Urteil, so ungerecht es auch war. Konradin setzte seinen letzten Willen auf, und nur dann drohte ihn der Schmerz zu bermannen, wenn er an die ferne Mutter dachte. Auf sie waren auch seine Gedanken gerichtet, als er auf dem Marktplatz in Neapel das Blutgerst bestieg. Zu den Umstehenden sprach er mit ungebrochener Stimme die Worte: Euch alle, ihr Lebenden, frage ich: Verdiene ich den Tod, weil ich mein Recht verteidigt habe? Und verdient die Treue den Tod, da alle, die zu mir standen, ihn er-leiden sollen? Vor Gott habe ich als Snder den Tod verdient, hier aber werde ich ungerecht verdammt." Das Schicksal seines Freundes, den er in seinen Untergang hineinzog, schmerzte ihn tief. Seine letzten Worte aber waren: O Mutter, welches Herzeleid bereite ich dir!" Dann fiel sein Haupt; laut auf schrie vor Schmerz bei diesem Anblick Friedrich von Baden. Dann wurde auch er enthauptet, ein hehres Bei-spiel und Opfer deutscher Freundestreue. Der grausame Karl von Anjou erfreute sich des Erfolges seiner Frevel-tat nicht lange. Auf der Insel Sizilien machten sich seine Franzosen ganz besonders verhat. Da brach ein gewaltiger Volksausstand los (die Sizi-lianische Vesper), bei dem alle auf der Insel befindlichen Franzosen er-mordet wurden. Man schttelte die franzsische Herrschaft gnzlich ab. Von Kummer und Gewiffensbiffen verfolgt, sank Karl in das Grab. Wie der letzte mnnliche Stauser ein trauriges Geschick hatte, so auch die letzte Frau. Margarete war mit einem Landgrafen von Th-ringen vermhlt worden. Dieser behandelte sie so schlecht, da sie schlie-lieh fr ihr Leben frchten mute. Sie entschlo sich zu fliehen und, wenn auch schweren Herzens, ihre beiden Shne zu verlassen. Im berma des Abschiedsschmerzes soll sie ihren Sohn Friedrich in die Wange gebissen haben. Sie sah ihre Kinder nicht wieder. In Drftigkeit und von den Ihrigen vergessen starb sie in Frankfurt a. M., wohin sie sich geflchtet hatte. 14. Rudolf von absburg (127391). Mit dem Tode Konrads Iv., des letzten regierenden Fürsten aus dem Hause der Staufer, geriet Deutschland in eine arge Zeit der Ver-wirrung. Man whlte zu Herrschern fremde Fürsten, die nur Könige heien, aber nicht die Mhen des hohen Amtes auf sich nehmen wollten.
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