Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Griechische und römische Sagen und Erzählungen, Deutsche Sagen, Lebensbilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 40

1910 - Leipzig : Hirt
40 Ii. Deutsche Sagen. 11. Gudrun. In alten Zeiten hie die Nordsee das Deutsche Meer". An dessen Kste wohnte das tapfere Volk der Friesen. der sie herrschte einst der König Hettel mit seiner Gemahlin Hilde. Wie er diese ge-Wonnen, erzhlt uns ein altes Heldengedicht. Sie war von ihrem Vater Hagen, dem Könige von Irland, einem gewaltigen Recken, der die Strke von 26 Mnnern besa, wie ein Kleinod gehtet worden, und wer um sie warb, der setzte sich einem schmachvollen Tode aus. Da hatte aber Hettel drei seiuer Helden abgeschickt, die Hilde fr ihn gewinnen sollten: seinen Erzieher, den Markgrafen Wate, einen wahren Riesen mit grimmigem Antlitz, der trotz seines Alters mit den Jngsten in Kampfeslust wetteiferte, und den klugen Dnenfrsten Frute mit seinem sangeskundigen Neffen Horand. Als Kaufleute, nicht als Ritter unternahmen sie die Fahrt, und mit kostbaren Waren hatte Hettel ihre Schiffe beladen. Als sie in Hagens Reich ankamen, erzhlten sie, da sie bei ihrem König Hettel in Ungnade gefallen und vor ihm ge-flohen seien. Hagen gewhrte ihnen Schutz, und mit reichen Gaben dankten sie ihm dafr. Auch die Einwohner des Landes freuten sich bald der die Ankunft der Fremden; denn so billig hatte man noch nie-mals Kostbarkeiten kaufen knnen wie bei diesen ritterlichen Kaufleuten. Auf Bitten von Hagens Tochter ldt sie dieser auf seine Burg ein. So schwer es ihm auch wurde, Wette mute sich doch dazu verstehen, im Frauengemach zu sitzen und die Knigin und ihre Tochter zu unterhalten. Als sie ihn fragten, ob es ihm bei ihnen gefiele, da meinte er: Eines ziemt mir traun besser als sitzen bei schnen Frauen. Eins gelingt mir besser: mit tchtigen Knechten, wenn es sein soll, harten Strau zu fechten." der diese Antwort lachte das Knigskind, aber Hagen ge-fiel der alte Held darum desto mehr. Seine Kampfart wollte er ihn lehren. Der Schler lernte schnell. Beim Fechten zersprangen von den starken Hieben den Helden die Schwerter in der Hand, und Hagen be-kannte, da von diesem Schler er selbst noch etwas lernen knnte. Den Frauen aber wurde Horand lieber, als er seinen herrlichen Gesang an-stimmte, einen Gesang, da selbst die Vgel zu singen aufhrten vor dem lieblichen Tone, und Hilde ihren Vater bat: Lieb Vterlein, heie ihn uns noch neue Lieder singen!" Dadurch bekam Horand die Gelegenheit, der Knigstochter zu erzählen von Hettel, seinem Herrn, der noch schner snge als er, und der um ihretwillen sie hierher gesendet. Bald war sie willig, ihm als Knigsbraut nach Friesland zu folgen.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer