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1. Griechische und römische Sagen und Erzählungen, Deutsche Sagen, Lebensbilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 48

1910 - Leipzig : Hirt
48 Ii. Deutsche Sagen, Hinterhalt und berfielen den Herrn mit frechen Hnden, da sie ihn fingen und schlgen. Als Herr Heinrich diesen Treubruch geschehen sah, lie er Baden und Waschen, sprang aus dem Zuber, nahm den Schild mit der einen und sein Schwert mit der anderen Hand und lief, wie er war, unter die Menge der Feinde. Khn schlug er unter sie, ttete und verwundete eine groe Menge und machte sie alle flchtig. Darauf lste er den Kaiser aus seinen Banden, lief schnell zurck, legte sich in den Zuber und badete nach wie vor. Als Otto wieder zu seinem Heere kam, erkundigte er sich, wer fein nn-bekannter Retter gewesen wre; zornig sa er im Zelt aus seinem Stuhle und sprach: Ich war verraten, wo mir nicht zwei ritterliche Hnde geholfen htten; wer aber den Mann kennt, fhre ihn zu mir, da er reichen Lohn und meine Huld empfange; kein khnerer Held lebt hier noch anderswo." Nun wuten wohl einige, da es Heinrich von Kempten gewesen war; doch frchteten sie den Namen dessen auszusprechen, dem der Kaiser den Tod geschworen hatte. Mit dem Ritter", antworteten sie, steht es so, da schwere Ungnade auf ihm lastet. Mchte er deine Huld wiedergewinnen, fo lieen wir ihn vor dir sehen." Da nun der Kaiser sprach: Und wenn er ihm gleich seinen Vater erschlagen htte, solle ihm vergeben sein", nannten sie ihm Heinrich von Kempten. Otto befahl, da er alsbald hergebracht wrde; er wollte ihn aber erschrecken und bel empfangen. Als Heinrich von Kempten hereingefhrt war, gebrdete der Kaiser sich zornig und sprach: Wie trauet Ihr Euch, mir unter die Augen zu treten? Ihr wit doch wohl, warum ich Euer Feind bin, der Ihr meinen Bart ge-rauft und ohne Schermeffer geschoren habt! Welch hochfahrender bermut hat Euch jetzt hierhergefhrt?" Gnade, Herr," sprach der khne Ritter, ich kam gezwungen hierher. Mein Abt, der hier steht, gebot es bei schwerer Strafe. Gott sei mein Zeuge, wie ungern ich diese Fahrt getan. Aber meinen Diensteid mute ich halten. Wer mir das belnimmt, dem lohne ich so, da er setzt letztes Wort gesprochen hat." Da begann Otto zu lachen: Seid mir tausendmal willkommen, Ihr auserwhlter Held! Mein Leben habt Ihr gerettet, das mute ich ohne Eure Hilfe lassen." So sprang er auf, kte ihm Augen und Wangen. Von Feindschaft war keine Rede mehr: der hochgeborene Kaiser lieh und gab ihm groen Reichtum und brachte ihn zu Ehren, von denen man lange erzhlt hat.
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