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1. Sexta - S. 4

1918 - Leipzig : Quelle & Meyer
4 Lebensbilder aus der vaterlndischen Geschichte Einflle der Sachsen in frnkisches Gebiet gaben den Anla zu dem blutigen Kriege. Wlder und Smpfe bildeten in diesen Gegenden noch immer den natrlichen Schutz des Landes, so da Karl den Krieg in hnlicher Weise führen mute wie die Rmer vor 800 Iahren. Und wahrlich, die Nachfahren verteidigten sich nicht unwrdig der Ahnen. Bald nach seinem Regierungsantritt begann Karl den Krieg gegen die unruhigen Nachbarn, und freudig griffen auf des Knigs Ruf die Franken gegen ihre alten Feinde zu den Waffen. In raschem Zuge brach Karl in das freie Sachsen-land ein und eroberte die Feste Cr es brg, ein uraltes schsisches heilig-tum bei Stadtberge an der Diemel. Dann drangen die Franken weiter in einen heiligen Hain und zerstrten hier die Jrminsule, einen gewaltigen Baum, der nach dem Volksglauben das Weltall trug. Siegreich drang Karl weiter bis zur Weser vor, und die Sachsen gelobten Unterwerfung. Kaum aber waren die Franken abgezogen, so erhoben sie sich von neuem und vertrieben die christlichen Priester, die schon mit dem Bekehrungswerk bei ihnen begonnen hatten. Dem Feinde ihrer Götter glaubten die Sachsen keine Treue schuldig zu sein, und Huldigung und Taufe waren rasch vergessen. Erschien aber Karl wieder in ihrem Lande, so unterwarfen sie sich, um sich von neuem zu erheben, wenn er dem Lande den Rcken kehrte. In hellen Flammen loderte die Emprung auf, als den Sachsen das Christentum mit Gewalt aufgedrngt wurde, als sie ins frnkische Heer eingereiht wurden und an Stelle der alten schsischen Volksrechte das Recht der Franken trat. Die Seele des Widerstandes gegen die Franken war der Herzog Widukind, der, einem Armirtius gleich, die Sachsen zur Verteidigung ihrer Freiheit aufrief. Ein frnkisches Heer wurde am Berge 5 n t e 1 an der Weser berfallen und samt feinen beiden Anfhrern vernichtet. Eine solche Niederlage hatten die Franken noch nicht erlitten; aber Karl brach auf die Unglckskunde sofort nach Sachsen auf und nahm blutige Rache. Er hielt ein Strafgericht der die Kufstndischen ab, das so furchtbar war wie Karls Niederlage: erbarmungslos lie er 4500 Mann zu Der b en an der Aller an einem Tage enthaupten. Doch die grausige Strenge verfehlte ihren Zweck. Wilder noch flammte der Aufstand empor. Widukind, der dem Blutbade entkommen war, flog von Gau zu Gau und rief das gesamte Land zum heiligen Kampf fr die Freiheit und Religion der Vter auf. Was man frher nie gewagt hatte, tat man jetzt: die Sachsen traten den Franken in offener Feldschlacht entgegen, freilich nur zu ihrem verderben. In zwei Schlachten schlug Karl sie binnen Monatsfrist. Ihre Kraft war gebrochen. Zwar kam es noch zu einzelnen (Emprungen, aber endlich gab selbst Widukind, der an der Macht seiner Götter zu zweifeln anfing, den Widerstand auf und erschien, von Karl aufgefordert, im Frankenlager und lie sich taufen. Seinem Beispiel folgten die meisten Sachsen, und das Land blhte unter den Segnungen des Christentums zu krftigem Wohlstand empor.
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