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1. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 170

1916 - Stuttgart : Bonz
170 Kaiser zugesagt worden, da ihm solche Ergebung weder zu Leibstrafe noch zu ewiger Gefngnis gereichen" sollte. Die vermittelnden Fürsten glaubten ihm aber versprechen zu drfen, da er berhaupt nicht gefangen gehalten werde. Der Landgraf erschien darauf in Halle und leistete vor dem Kaiser fufllig Abbitte. Am Abend lud ihn des Kaisers Feldherr Herzog Alba mit den vermittelnden Fürsten zum Abendessen und erklrte ihn nach demselben fr feinen Gefangenen. So waren beide Fhrer der Evangelischen in der Gewalt des Kaisers. Geschichte Sachsens. Wie kommt es, da wir den Namen Sachsen, der einst dem Volk und dem Herzogtum zwischen Rhein und Elbe, Harz und Nordsee gehrte, jetzt ganz anderen Gebieten geben? Das alte Herzogtum Sachsen im Nordwesten Deutschlands wurde zuletzt von Heinrich dem Lwen regiert. Nach seiner Verurteilung wurde es von Kaiser Friedrich zerstckelt (S. 132). Den westlichen Teil, Westfalen, erhielt das Erzbistum Kln. Ein Sohn des Aska-niers Albrechts des Bren (<S. 130, des ersten Markgrafen von Brandenburg, erhielt mit einem Teil des stlichen Sachsen den Titel eines Herzogs von Sachsen. So wanderte der Name Sachsen nach Osten. Die Askanier in Sachsen-Wittenberg erhielten durch die goldene Bulle die Kurfrstenwrde. Als das Haus 1422 ausstarb, verlieh Kaiser Sigismund das Land und die Kur-wrde den Markgrasen von Meien aus dem Haus Wettin, deren Herrschaftsgebiet etwa das Gebiet des jetzigen Knigreichs Sachsen und Thringen war. So kommt's, da diese Gebiete in Thringen und im Osten der Saale und um die obere Elbe den Namen Sachsen bekamen, der eigentlich weder dem Land noch dem Frstenhaus zukam. Zur Zeit der Reformation zerfiel dieses neue Sachsen in zwei Staaten. In dem Kurfrstentum mit der Hauptstadt Witten-berg regierte die ernestinifche Linie des Hauses Wettin. Dieser Linie gehrten die aus Luthers Geschichte bekannten Kurfrsten Friedrich der Weise, Johann der Bestndige und Johann Friedrich an. Daneben bestand ein Herzogtum Sachsen mit den Haupt-stdten Leipzig und Dresden unter der alber tinischen Linie. Ihr gehrten Herzog Georg, der Gegner Luthers, und Moritz, sein Nesse, an. Durch den Schmalkaldischen Krieg erhielten die Albertiner den grten Teil des bisherigen Kurfrstentums mit Wittenberg und der Kurwrde. Die Shne Johann Friedrichs bekamen einen Teil der thringischen Gebiete. Daraus haben sich die schsischen Fr-stentmer, die noch bestehen, entwickelt. Das neue Kurfrstentum Sachsen wird uns noch fter begegnen. Seine Fürsten sind 1697 katholisch geworden, haben 16971763 zugleich die polnische Knigskrone getragen und sind 1806 Könige geworden. Durch den Wiener Kongre 1815 hat Preußen die grere Hlfte (mit Grlitz, Kottbus, Torgau, Wittenberg, Naumburg, Merseburg) bekommen. Der Rest, der den Alber-tinern blieb, ist das jetzige Knigreich Sachsen.
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