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1. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 318

1916 - Stuttgart : Bonz
318 die schwerer als die Luft sind, in die Luft zu erheben und in ihr schwebend zu erhalten, waren gefunden. Im gleichen Jahr ver-trauten sich zum erstenmal Menschen (pltte de Rozier, f 1785 als erstes Opfer der Luftschiffahrt, und der Marquis d' Arlande) dem Luftballon an. Im weiteren Fortgang stellte er sich doch mehr nur der wissenschaftlichen Erforschung der Lust zur Verfgung durch Forschungsfahrten bis in die Hhe von 10500 m und Verwendung von unbemannten Registrierballons mit feinen, selbst-registrierenden Instrumenten (bis zu 25 800 m). Doch auch die Heere verwendeten die Luftballons seit dem Krieg von 18701871 in steigendem Ma zu Erkundungszwecken, und jedes Heer schaffte sich Luftschifferabteilungen an. Eine Menge Luftschiffer bte sich in Zielfahrten unter Bentzung der entsprechenden Luftstrmungen, in Weit- und Dauerfahrten. 2) Im letzten Jahrzehnt wurde die Luftschiffahrt in groartiger Weise vervollkommnet durch die Er-findung lenkbarer Lustschiffe. Seit 1900 bemhte sich Graf Ferdinand von Zeppelin (geb. 1838) um die Herstellung eines starren Motorlustschiffs, bei dem durch eine innere Gittergerst-konstruktion aus Aluminium die fr die Lenkbarkeit notwendige Erhaltung der ueren Form gesichert wird. Nach manchen Ver-suchen schien das Ziel erreicht, und Gras Zeppelin unternahm eine 24 stndige Fahrt der Basel und Straburg nach Mainz. Ver-schiedene Zwischenflle ntigten zuerst zu einer Zwischenlandung bei Mainz und dann bei Echterdingen in der Nhe von Stuttgart. Hier wurde am 5. August 1908 durch einen Gewittersturm und eine Entzndung des Wasserstoffgases das stolze Schiff zerstrt. Die patriotische Begeisterung des deutschen Volkes, die in kurzer Zeit 6 Millionen Mark zusammenbrachte, setzte den Grafen in stand, sein Werk wieder aufzunehmen und zur Vollendung zu bringen. Das Reich aber untersttzte den Bau und bernahm Luftschiffe fr den Gebrauch des Heers. Der Bau von Luftschiffen hat seitdem einen groartigen Aufschwung genommen. Neben den starren" Luftschiffen Zeppelins dienen dem Heer auch noch Motorluftschiffe nach dem halb starren System des Majors Gro und solche nach dem ganz unstarren System des bayrischen Majors von Parseval. Diese Schiffe gehren jetzt zu der notwendigen Ausrstung der Heere. 3) Auch der alte Gedanke, den Flug der Vgel nachzuahmen, ist durch die Aviatik (von avis Vogel) der letzten Jahrzehnte in ungeahnter Weise verwirklicht worden. Es handelte sich um die Erfindung von Flugmaschinen, bei denen der Austrieb ohne Ballon mit maschinellen und konstruktiven Vorrichtungen, die schwerer als die Lust sind, erreicht wird. Viele machten schon lange Versuche, einen geeigneten Apparat herzustellen. Seit 1906 mehrten sich die Erfolge. Der Brasilianer Santos Dumont in Paris, die Gebrder Wright in Amerika, die Franzosen Voisin und Blsriot, der Deutsche Grade begannen mit Zweideckern und Eindeckern die Lust zu durchfliegen. Lngst schon ist die Zahl der Flieger und Flge nicht mehr zu zhlen. Alle Heere sind mit Flugmaschinen ausgestattet. In dem Weltkrieg von 1914 hat die Luftschiffahrt eine auerordentliche Bedeutung gewonnen.
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