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1. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 37

1886 - Stuttgart : Krabbe
— 37 — schwamm er hinüber. Mucius wollte die Stadt durch Ermordung des Königs retten; als er dabei ergriffen wurde, bekundete er seinen Heldensinn, indem er seine rechte Hand im Opferfeuer verbrennen ließ (daher Scävola, Linkhand, genannt). Clölia, eine der Geiseln, die dem König gestellt werden mußten, entrann durch kühne Flucht über den Tiber. Doch wurde Tarquinius nicht wieder eingesetzt, c. Auch der Latinerbund, an den er sich wandte, vermochte nicht seine Rückkehr zu erzwingen, sondern wurde am See Regillus geschlagen. In jenen Tagen wurde das Amt eines Diktators eingesetzt. Ein solcher wurde in gefährlichen Zeiten gewählt und hatte unumschränkte Vollmacht, aber höchstens auf 6 Monate. Tarquinius mußte den Gedanken an Rückkehr aufgeben und starb in Cumä. 2. Kämpfe zwischen Patriziern und Plebejern. Nun entbrannten lange innere Streitigkeiten. Die Patrizier, d. H. die Alt- und Vollbürger hatten allein Zutritt zu den bürgerlichen Ämtern, zu den Priesterwürden, sie waren die Führer im Krieg, in ihren Händen lag die Rechtspflege. Die Plebejer dagegen, die Neu- oder Halbbürger, hatten durch die Gründung der Republik nichts gewonnen. Von den Ämtern waren sie ausgeschlossen. Durch die vielen Kriege verarmten sie und gerieten in Schulden. Konnten sie diese nicht bezahlen, so verfielen sie strenger Schuldknechtschaft. Die Patrizier hingegen bereicherten sich an dem Gemeindeland, das besiegten Feinden abgenommen wurde und das nur sie pachten durften. Daher suchten die Plebejer ihre Lage zu verbessern. a. Da das Schuldrecht in unbarmherziger Weise gegen das Versprechen ihnen gegenüber angewendet wurde, zogen sie im Jahr 494 auf den „heiligen Berg", in der Nähe der Stadt, um eine Plebejerstadt zu gründen. Der Abgesandte Menenius Agrippa soll sie durch die Fabel vom Magen und den Gliedern, die sich gegen ihn empörten, zur Rückkehr beredet haben. In Wahrheit kehrten sie erst zurück, als man ihnen das Amt der Volkstribunen be-494. willigte. Diese Schirmvögte des Volkes hatten - sich der Plebejer anzunehmen und durften gegen alle Beschlüsse des Senats, die ihnen schädlich schienen, Einsprache erheben (Veto); ihre Person war heilig und unverletzlich. Wenige Jahre darauf wollte ein Patrizier Co-riolanus eine Hungersnot benützen, um die Plebejer zu zwingen, das neugewonnene Recht wieder aufzugeben. Darüber wurde er angeklagt und mußte die Stadt verlassen. Rachedürstend ging er zu den Volskern und führte deren Scharen siegreich unter die Thore Roms. Erst als seine Mutter und seine Frau an der Spitze eines Zuges römischer Frauen zu ihm hinausgingen, ließ er sich zur Umkehr bewegen. d. Wie in Athen, so wünschte auch in Rom das Volk geschriebene Gesetze, um nicht von den Patriziern willkürlich bedrückt zu werden. Nach langem Widerstreben willigten 451 die Patrizier
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