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1. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 73

1886 - Stuttgart : Krabbe
— 73 — und reiche Eh adidscha, eine Witwe, deren Handelsgeschäfte er besorgte, und die auch zuerst an seinen prophetischen Berus glaubte. Schon war er vierzig Jahre alt, als er zur Erkenntnis kam, daß er von Gott berufen sei, Offenbarungen von ihm zu erhalten. Er glaubte mit Engeln im Verkehr zu stehen und hatte Gesichte. Ansangs fand Muhammed nur wenig Anhang, ja er wurde nach etlichen Jahren durch die Nachstellungen seiner Feinde zur Flucht nach Medina genötigt: das ist die sogenannte Hedschra (622), 622. von der die Muhammedaner ihre Zeitrechnung anfangen. Nach langen, wechselvollen Kämpfen gelang es ihm, nach Mekka zurückzukehren. Als er im Jahr 632 starb, hatte seine Lehre schon säst Arabien erobert. 2. Seine Lehre. Der Hauptinhalt seiner Lehre, die später im Koran ausgezeichnet wurde und Islam, d. h. Ergebung genannt wird, ist folgender: a. Es ist nur ein Gott, der allmächtig die Geschicke der Menschheit lenkt, von dessen Heiligkeit und Liebe Muhammed aber eigentlich nichts weiß. b. Dieser eine Gott hat sich wiederholt geoffenbart, durch Mose und Jesus, am vollkommensten aber durch Muhammed, c. Da alles nach Gottes unveränderlichem Ratschluß geschieht, hat der Mensch sich diesem Schicksal willenlos zu unterwerfen (Islam-Ergebung), d. Von einer wirklichen Heiligung des Herzens weiß Muhammed nichts. Dagegen fordert er häufige Waschungen, fünfmaliges Beten am Tag, Almosen, Fasten, eine Wallfahrt nach Mekka, Enthaltung von Schweinefleisch und Wein. Besonders verdienstlich ist der Kamps gegen die Ungläubigen, e. Endlich lehrte er Auferstehung, Gericht und ewiges Leben, das als ein rein irdisches Freudenleben beschrieben wird. (Diese Religion bekennen heute etwa 170 Millionen.) 3. Ausbreitung des Islam. a. Nach seinem Tod führten seine Nachfolger, die Kalifen, sein Werk fort. Der Koran, die Bibel des Islam, der die Offenbarungen Gottes an Muhammed enthält, wurde unter dem ersten Kalifen zusammengestellt. Von Arabien drangen die Muslimen (von Islam, also — „die Ergebenen", die Gläubigen) oder Saracenen, (d.h. die „Männer des Ostens") nach allen Richtungen vor. Syrien und Palästina mit Damaskus, Jerusalem, Antiochia, wurde erobert, dann das Perserreich zerstört und die Länder bis zum Indus für den Islam gewonnen. Auch Ägypten, wo die neue Hauptstadt Kairo gegründet wurde, fiel in ihre Hand. b. Um 660 kam die Kalifenwürde an das Haus der Omejjaden. Unter ihnen wurde ganz Nordafrika erobert, Konstantinopel belagert und durch den Sieg bei Jerez (fpr. Eh eres) dela Frontera (711) das westgotische Reich in Spanien zerstört. Die Araber setzten sich auf Sizilien fest, landeten an der Küste von Italien und plünderten bis auf die Höhen der Alpen hinauf. Erst Karl Martels Sieg bei Poitiers (732) that ihnen Einhalt, c. Im
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