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1. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 84

1886 - Stuttgart : Krabbe
— 84 — gegen dessen weltliche Herrschaft Arnold von Brescia (spr. Breschia) die Römer aufreizte, brauchte seine Hilfe, wurde freilich bald sein gefährlichster Feind. 3) In Unteritalien hatten die Normannen nach und nach ein unabhängiges Reich aufgerichtet. Friedrich machte eine Reihe Römerzüge. Auf dem ersten bekam er die Kaiserkrone und lieferte dafür Arnold dem Scheiterhaufen aus. Auf dem Rückweg sperrte ihm in der Veroneser Klause ein Ritter Alberich den Weg und forderte Lösegeld. Otto von Wittelsbach rettete ihn aus dieser Not, indem er auf schwierigen Kletterpfaden in das Felsennest eindrang und Alberich samt seinen Genossen gefangen nahm. Auf dem zweiten brachte er zuerst das trotzige Mailand zur Unterwerfung und ließ dann die kaiserlichen Rechte zusammenstellen. Gegen diese Ansprüche erhoben sich die lombardischen Städte, voran Mailand, und mit ihnen verband sich der kraftvolle Papst Alexander Iii. (1159—1181), den Friedrich gar nicht anerkannte. Mailand wurde nach langer Belagerung (1162) zur Übergabe gezwungen und zerstört. In vier Ortschaften, zwei Meilen entfernt, mußten sich die Einwohner ansiedeln. Erschreckt unterwarfen sich die anderen Städte und erkannten die kaiserlichen Vögte (Podesta) an. Friedrich schien völlig gesiegt zu haben. Da aber die lombardischen Städte mit ungerechter Willkür unterdrückt und mißhandelt wurden, ohne bei Friedrich Recht zu finden, vereinigten sie sich zu einem lombardischen Städtebund. Friedrich nahm zwar auf seinem vierten Zuge Rom ein, verlor aber durch eine Pest fast sein ganzes Heer und mußte Italien fluchtartig verlassen, während die Lombarden ihm zum Hohne die Festung Alessandria bauten. Damals geriet der Kaiser selbst in Susa in große Gefahr. Etliche verschworen sich, ihn zu ermorden. Da legte sich Hartmann von Siebeneichen in sein Bett, während der Kaiser floh. Den treuen Ritter entließen die Feinde, als sie den Betrug merkten, ungekränkt. Als Friedrich im Jahre 1174 seinen fünften Zug antrat, ließ ihn in der Stunde der Entscheidung sein Jugendfreund Heinrich der Löwe im Stich, obgleich Friedrich auf einer persönlichen Zusammenkunft dem stolzen Herzog sich zu Füßen warf und ihn um Hilfe anflehte. So mußte Friedrich mit ganz ungenügenden Streitkräften 1176. (nur etwa 4000 Mann) die Schlacht bei Legimno (1176) annehmen, in der er völlig geschlagen wurde. Darauf gab er den Kampf auf 1177.und schloß 1177 in Venedig Frieden mit dem Papst Alexander Iii. und einen Waffenstillstand mit den lombardischen Städten, der sechs Jahre daraus in Konstanz in einen Frieden verwandelt wurde. Fortan ruhte in Italien der Waffenstreit. Nach der Unterwerfung Heinrichs des Löwen machte Friedrich noch einen sechsten, friedlichen Zug nach Italien und vermählte in Mailand seinen Sohn Heinrich mit Constanze, der Erbin des Normannenreiches in Unteritalien und Sizilien. So schien der höchste Glanz für fein Haus erreicht.
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