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1. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 142

1886 - Stuttgart : Krabbe
— 142 — Stoff und den Deutschen einen Helden gab, dessen Ruhm die Welt durchflog." Die größten deutschen Dichter, deren glänzendste Zeit zum Teil nach Friedrichs Tod fällt, sind Klopstock (1724—1808), der Sänger des Messias und begeisterter Oden, voll Begeisterung sür das deutsche Vaterland; Lessing (1729—1781), der in dem Schauspiel „Minna von Barnhelm" seinen Stoff aus der Zeit nach dem siebenjährigen Krieg genommen hat; Herder (1744—1803), der, auf den verschiedensten Gebieten groß, die Deutschen mit den Dichtungen der fernsten Völker bekannt machte und zugleich die Poesie des schlichten Volksliedes würdigen lehrte; endlich die beiden größten, Goethe (1749—1832), der Dichter ausgezeichneter Lieder, Dramen und epischen Werke (Götz von Berlichingen, Jphigenia, Faust, Hermann und Dorothea), und sein jüngerer Freund, der frühverstorbene Schiller (1759—1805), groß als Verfasser herrlicher Balladen und Dramen (Don Carlos, Wallenstein, Maria Stuart, die Jungfrau von Orleans, Teil). Und wie manche Namen wären neben diesen noch zu nennen! Auch auf andern Gebieten des geistigen Lebens zeigte Deutschland glänzende Erscheinungen gerade in der Zeit des Verfalls des Reiches, man denke an Musiker wie Bach, Händel, Mozart, Beethoven; an Philosophen wie Kant, dem Fichte, Schelling, Hegel folgten, und viele andere. Iii. pte Aufklärung. Man nennt die Zeit Friedrichs des Großen auch das Zeitalter der Aufklärung. Darunter versteht man die Richtung, welche alles, was sie mit dem gesunden Menschenverstand nicht begreifen konnte, verwarf und womöglich abschaffen wollte. Dabei wurden 1. mancherlei Mißbräuche der früheren Zeit aufgeräumt, z. B. die Folter, der Hexenprozeß. Auch der Jesuitenorden wurde, weil er in die Zeit nicht mehr hereinzupassen schien, von einem aufgeklärten Papste (1773) aufgehoben, nachdem eine Reihe katholischer Länder in brutaler und unmenschlicher Weise mit seiner Unterdrückung begonnen hatte. Eine der besten Früchte jener Zeit war es, daß die verschiedenen Glaubensbekenntnisse gegenseitig Duldung (Toleranz) gegen einander zu üben begannen. 2. Freilich kehrten sich die Männer der Ausklärung vielfach auch gegen das Christentum, in gröbster Weise in Frankreich, wo Voltaire — und andere noch mehr — mit eigentlichem Haß gegen dasselbe kämpften, andere allen Glauben an einen Gott, alle Religion ausgaben. Viel mäßiger waren die deutschen Aufklärungsmänner (Rationalisten), die wenigstens an Gott, Tugend und Unsterblichkeit festhielten; doch vergaß man auch hier, daß das Christentum vor allem Glaube an Christum, den Gottessohn und Erlöser, ist. 3. Eine Zeit lang herrschte diese Richtung fast in allen Staaten Europas, in Frankreich, Däne-
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