Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Vorstufe - S. 67

1907 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
21. Friedrich Wilhelm I. (1713 1740.) 67 durch ihre feinen Tuche guten Ruf im Auslande. Wodurch er die Weberei zu heben versuchte, zeigt sein Erla vom Jahre 1723: Die Hkerinnen und andern Hndlerinnen auf den Straen und Mrkten sollen nicht Maulaffen feilhalten, sondern sie sollen Wolle und Flachs spinnen, stricken oder nhen." So konnte es nicht ausbleiben, da Friedrich Wilhelm bei seinem Tode einen wohlgefllten Staatsschatz mit 8 700 000 Talern hinterlie, und da die Einknfte des Staates sich auf rund 7 Millionen Taler beliefen, doppelt so viel als bei Beginn seiner Regierung. . Diese Ordnung war nur mglich bei einem so vorzglichen Beamten- s"ten5 sta nd e, wie der König ihn sich schuf, und wie er bis zum heutigen Tage eine ftanb. Zierde des preuischen Staates ist. Sein eigenes Vorbild in peinlichster Pflichterfllung und unermdlicher Arbeitskrast taten das meiste dabei. Er selbst war fein eigener Finanzminister und duldete nur solche Beamten, welche etwas taugten und arbeiten wollten; die trgen jagte er fort, ganz gleich, ob sie ein hohes oder niederes Amt verwalteten. Seine Hauptsorge aber galt dem Heerwesen, da er wohl einsah,Das Heer, da Preußen inmitten so vieler, feindlicher Nachbarn, ohne natrlichen Schutz an den Grenzen, stets ein schlagfertiges Heer bedurfte, um seine Macht behaupten zu knnen. Die Soldaten, die der König fr seine Regimenter gebrauchte, wurden meist, nach der Sitte der Zeit, geworben; es zogen preuische Werber fast im ganzen deutschen Reiche umher und suchten tchtige junge Männer mit List zu gewinnen, und wenn diese das Werbegeld an-genommen hatten, muten sie solgen. Doch suchte Friedrich Wilhelm auch im eigenen Lande, vornehmlich unter den Bauern, Rekruten auszuheben, da er meinte seine Untertanen seien schuldig und verpflichtet, ihm mit Gut und Blut zu dienen". Bei einem so zusammengesetzten Heere mute strenge Mannszucht herrschen, Stockschlge waren nicht selten. Unbedingter Gehr-sam wurde verlangt und die Ausbildung aufs genaueste vorgenommen. Diese wurde besonders vom Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau ge-leitet, der das gleichmige Exerzieren und schnelle Abfeuern der Gewehre viel den lie. Das schnste und dem Könige liebste Regiment waren die Leibgrenadiere, die sogenannten langen Kerls", welche in der Soldaten-stadt Potsdam einquartiert waren. Diese pflegte der Herrscher meist selbst auf dem Schloplatze zu kommandieren und freute sich sehr, wenn er irgend-einen besonders groen Rekruten eingereiht sah. Die Offiziere whlte er aus den alten Adelsgeschlechtern, die seitdem es sich zur hchsten Ehre rechnen, da ihre Shne unter den preuischen Fahnen dienen drfen. Der König Friedrich Wilhelm war auch der erste Hohenzoller, der immer Uni-form trug. 5*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer