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1. Lebensbilder aus der deutschen und preußischen Geschichte, deutsche Sagen - S. 44

1902 - Leipzig : Roßberg
44 Heiligen, zu Altren, wo Teile von den Gebeinen berhmter heiliger Mrtyrer oder ein Stck vom Kreuze Christi u. dgl. ausbewahrt wurden, und betete an diesen heiligen Sttten. Zu solchen Wallfahrten vereinigten sich oft ganze Scharen von Pilgern. Die Wallfahrt nach dem heiligen Lande galt als die segens-reichste. Wer die weite, beschwerliche Reise dahin unternommen, wer die Sttten gesehen hatte, wo einst Jesus, der Heiland, in der Krippe und im Grabe gelegen, wer aus dem lberg, auf Golgatha oder an dem heiligen Grabe gebetet hatte, der kehrte mit groer Befriedigung zurck. Viele brachten sich wohl etwas Wasser aus dem Jordan mit, in dem Glauben, da dasselbe heilende Wunderkraft besitze, oder etwas Erde aus dem heiligen Lande, die man dereinst in das Grab streuen sollte, weil sie meinten, dann seliger zu ruhen. Der Priester kleidete den Pilger in ein langes Pilgergewand und versah ihn mit Kreuz, Pilger-tasche und Pilgerstab. In allen christlichen Lndern konnten die Pilger auf gastfreie Ausnahme rechnen, und so lange die Araber im Besitze des heiligen Landes waren, dursten sie unge-hindert gehen und kommen. Als aber im 11. Jahrhundert die Trken Herren des Landes wurden, hatten die Pilger viele Drang-sale von ihnen auszustehen. Groe Geldsummen forderten sie von jedem Pilger, der das heilige Grab und andere heilige Sttten besuchen wollte; ja schon der Eintritt in die Stadt Jerusalem war nur gegen Erlegung einer bestimmten Summe gestattet. Da lagen nun oft ganze Scharen armer Pilger vor den Thoren der Stadt, die nicht imstande waren, solche Steuern zu bezahlen, und die dann warteten, bis der Zug eines mchtigen, reichen Fürsten nahte, der sich auch zur Fahrt nach dem heiligen Lande ausgemacht hatte. Da war Hoffnung, da der Fürst und seine reichen Gefhrten fr die armen Pilger bezahlten. Durch die zurckkehrenden Pilger erfuhr man im Abendlande von den Bedrckungen, denen die Christen im heiligen Lande ausgesetzt waren. Sie wurden mihandelt, beraubt, ihre An-dachten gestrt und die heiligen Sttten beschimpft. Um den Trken das heilige Land wieder abzunehmen, hatten sich schon im Jahre 1096 gegen 100000 Mann aus Europa nach dem Morgen-lande aufgemacht und 1099 war die heilige Stadt Jerusalem wirklich erobert worden. Die Teilnehmer an diesem Zuge trugen ein rotes Kreuz aus der rechten Schulter, deshalb hieen diese Heereszge Kreuzzge und die Teilnehmer Kreuzfahrer. Da nun die Kreuzfahrer nicht bestndig in Palstina bleiben konnten, so versuchten die Trken ihren frheren Besitz zurck-zuerlangen. f) Friedrichs Kreuzzug und Tod 1190. Wenige Jahre nach dem Feste zu Mainz drang aus dem Morgenlande die Kunde
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