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1. Lebensbilder aus der deutschen und preußischen Geschichte, deutsche Sagen - S. 53

1902 - Leipzig : Roßberg
53 die Raubritter unnachsichtlich vorging, wobei er von Stdten und Fürsten untersttzt wurde. In Thringen zerstrte er 66 Raub-brgen und lie 29 Raubritter hinrichten. Auch in Franken und am Rhein lie er in einem einzigen Jahre der 70 Raubburgen niederreien. f) Rudolfs Einfachheit und Redlichkeit. Rudolf war sehr einfach in seiner Lebensweise. Fr gewhnlich trug er ein graues Wams, das er sich im Kriege auch wohl selber flickte. Einst kam Ottokar von Bhmen zu ihm. Er erschien mit groer Pracht, denn er wollte den armen Kaiser beschmen. Rudolf aber sagte: Frher hat Ottokar der meinen grauen Rock gelacht, jetzt soll mein Rock der ihn lachen," und empfing den stolzen Bhmenknig absichtlich mit grter Einfachheit. Mit seinen Soldaten teilte Rudolf alle Mhen und Gefahren. Als es den Soldaten einmal an Lebensmitteln fehlte, zog er, um ihnen Mut zu machen, mit eigener Hand eine Rbe aus dem Felde, schabte sie ab und lie sie sich wohlschmecken. Rudolf war gegen jeder-mann freundlich und wohlwollend, und als ihm einmal gesagt wurde, er sei oft allzugtig, entgegnete er: Es hat mich schon oft gereut, da ich zu streng war, nie aber wird es mich gereuen, da ich zu gut gewesen bin." Fr Hlfsbedrstige hatte er immer eine offene Hand; und wie sehr er aus Treue und Redlichkeit hielt, bezeugte das noch lange im Volke lebende Sprichwort: Der hat Rudolfs Redlichkeit nicht!" ) Rudolfs Lebensende. Rudolfs letzte Bemhungen waren daraus gerichtet, seinem einzigen ihn berlebenden Sohn Albrecht die Krone zuzuwenden. Aber die deutschen Fürsten weigerten sich auf des greisen Knigs Wnsche einzugehen. Nach einer Fahrt durch das Elsa wurde er in Germersheim krank. Im Vorgefhl seines nahen Todes brach er nach Speyer auf. Hier schied Rudolf im Jahre 1291 aus diesem Leben und sand im Dome seine letzte Ruhesttte. 18* Die deutschen Städte im Mittelalter. a) Die Umwallung der Stadt. Da die meisten Städte aus befestigten Pltzen hervorgingen und hauptschlich dem Schutze ihrer Bewohner dienten, so waren sie auch demgem eingerichtet. Zunchst umschlo die Stadt eine einfache, oft sogar eine doppelte Mauer, um welche sich dann der tiefe Graben und der Wall zogen. In den Mauern befanden sich starke Thore, die des Abends geschlossen und bei Tagesanbruch wieder geffnet wurden. Uber den Graben fhrte die Zugbrcke. An mehreren Stellen wurden die Mauern von Trmen berragt, die bald eckig, bald rund gebaut waren, bald ein spitzes, bald ein flaches, mit Zinnen
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