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1. Lebensbilder aus der deutschen und preußischen Geschichte, deutsche Sagen - S. 72

1902 - Leipzig : Roßberg
72 Sie regierten eintrchtig und vergrerten ihr Gebiet durch Kauf umliegender Landesteile. Whrend ihrer Regierung herrschten friedliche Zeiten in der Mark. Städte entstanden aus Drfern, wie Berlin und Klln (um 1230). Auf dem Lande bestellte der Bauer den neu gewonnenen Boden, der Kaufmann zog mit seinen Waren aus den durch die Burgen gesicherten Straen, in den Stdten konnten die Handwerker unbesorgt ihr Gewerbe betreiben. Den Mnchen lieen die frstlichen Brder wieder die herrliche Abtei Chorin, nicht weit von Eberswalde, er-richten. Whrend im Deutschen Reiche sonst alles drunter und drber ging, weil ein mchtiger Kaiser fehlte, herrschte in der Mark die schnste Ordnung, und alle konnten sich ihres Besitzes erfreuen. Aber schon unter dem Nachfolger der Brder, unter Otto Iv., traten Leute hervor, die den Frieden des Landes strten; deshalb schlssen die Städte der Mark Bndnisse, um dadurch den Land-frieden besser wahren zu knnen. Nachdem Otto Iv. gestorben war, folgte ihm Waldemar, spter der Groe" genannt. Nur zu bald fr die mrkischen Lande starb dieser Fürst, der wie seine Vorgnger im Kloster Chorin bestattet wurde. Tiefe Trauer herrschte im ganzen Lande. Seine starke Hand hatte Ordnung im Lande gehalten, den Acker-bau gefrdert, unfruchtbare Strecken nutzbar gemacht und den Handel begnstigt. * 33. Schlimme Zeiten fr die Mark Brandenburg. Bald nach Waldemars Tode rissen die benachbarten Fürsten ein Gebiet nach dem andern von der Mark ab, im Lande selbst mehrten sich die Raubburgen, in den dichten Wldern zeigten sich Scharen von Raubgesindel; der Handel stockte, denn die Straen wurden unsicher. Da vier Jahre lang kein Landesherr vorhanden war, der Schutz htte gewhren knnen, so schlssen die Städte Bndnisse untereinander und trotzten den fehdelustigen Rittern und Herren. Als dann endlich ein neuer Markgras gewhlt wurde, kamen erst recht schlimme Zeiten fr die Mark, denn der neue Landesherr Ludwig, ein Bayer, kmmerte sich um das Land wenig. Ein Elend sondergleichen brach besonders der die Neumark herein. Die benachbarten Polen kamen und verwsteten 140 Drfer. Sie rissen die Priester von den Altren und strzten diese nieder, sie ritten auf ihren Pferden durch die Kirchen und lieen sie aus den Taufbecken faufen. Sie hieben die meisten Männer nieder, andere banden sie mit Knaben zusammen und trieben sie wie das Vieh vor sich her. Weiber und Kinder warfen sie ge-
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