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1. Lebensbilder aus der deutschen und preußischen Geschichte, deutsche Sagen - S. 74

1902 - Leipzig : Roßberg
74 Mit Vorliebe verweilte Karl in Tangermnde. Er schmckte die Stadt mit einer prchtigen Knigsburg, mit Kapellen und anderen Gebuden, auch war er bemht, den Handel in der Mark zu heben, indem er Straen anlegte. Aber auf diese ruhigeren Zeiten folgten nach dem Tode Karls (1378) um so schlimmere. * 34* Die Raubritter in der Mark. Bald nach Kaiser Karls Iv. Tode war die Mark an Jobst von Mhren verpfndet worden. Jobst hatte kein Herz fr das Wohlergehen seiner Landeskinder, er kam nur in die Mark, wenn er Geld brauchte. Dabei verschleuderte er die Rechte des Landes-Herrn fr schndes Geld, sogar feste Schlsser verkaufte er. Vor einem solchen Landesherrn hatten weder der Adel noch die Städte irgendwelche Achtung. berall regten sich die Stellmeister" und Wegelagerer"; die Zaunjunker" und die Heckenreiter" saen auf und zogen gegen die Stdter und Bauern. Beim Landesherrn und seinen Ver-tretern konnte niemand mehr zu seinem Rechte kommen, deshalb hals sich jeder selbst. Blutige Fehden durchtobten die Fluren der Mark. Auf allen Handelsstraen lauerten die Strauchhhner und Schnapphhne". Die Wlder waren mit Raubgesindel an-gefllt, denn auch Bauern waren zu Rubern geworden und plnderten, raubten und sengten nicht weniger als die Raub-ritter. Die Not hatte sie dazu getrieben. Wehe dem Kaufmanne, welcher ohne gengende Geleitsmannschaft die Strae mit seinen Waren daher zog! Gar oft geschah es auch, da ihm selbst diese nichts ntzte. Handel und Verkehr hrten in der Mark bald aus, denn auch die Pommern waren eingefallen; an der Elbe lagen mecklen-burgische und magdeburgische Junker auf der Lauer, der Erz-bischos von Magdeburg war auch ins Land eingefallen. Um den Becher des Elends ganz zu fllen, halfen mrkische Ritter den Feinden bei der Verheerung der Mark. Vor allen waren es die Brder Hans und Dietrich von Quitzow, welche ihr Vaterland durch die Verbindung mit den Feinden auss rgste schdigten. Doch wenn die Not am grten, ist Gott am nchsten und die Hlse bereit. Im Januar des Jahres 1411 war Jobst von Mhren gestorben und sein Nachfolger Sigismund, welcher zum deutschen Kaiser erwhlt war, versprach den Mrkern Abhlfe des allgemeinen Notstandes. Da er aber selbst nicht zu kommen vermochte, so setzte er im Juli 1411 Friedrich Vi., Burggrafen von Nrnberg, zum Verweser und Hauptmann der die Mark ein.
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