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1. Lebensbilder aus der deutschen und preußischen Geschichte, deutsche Sagen - S. 83

1902 - Leipzig : Roßberg
und kein Spiel war ihm lieber gewesen als das Kriegsspiel. Als König wandte er dem Heere seine ganz besondere Sorgfalt zu. Damals wurden die Truppen noch angeworben, und es war keine Ehre, Soldat zu sein, denn die Regimenter setzten sich oft aus allerlei Gesindel zusammen. Friedrich Wilhelm sah ein, da das anders werden mute. Er bestimmte, da jeder Mann verpflichtet sein sollte, beim Militr zu dienen, nur die Adeligen und die ltesten Shne der Fabrik- und Hofbesitzer waren frei. Im Heere sollte strenge Zucht und Ordnung herrschen, und darin war der beste Lehrmeister der Fürst Leopold von Dessau, ge-nannt der alte Dessauer". Er gewhnte die Soldaten an genaue und gleichmige Ausfhrung der Befehle. Das kostete viele Mhe, aber dafr wurden die preuischen Truppen auch Muster-truppen. X Die Uniform der Soldaten war sehr unbequem; sie trugen einen blauen Rock, weie Hose und hohe, enge Gamaschen, an denen sich keine Falte bilden durfte, und die deshalb meistens feucht angezogen wurden. Das Haar war kurz geschoren, aber an den Kopf band man einen langen, festgedrehten Zopf, und an jeder Seite des Gesichts sa eine groe mit Pomade eingeriebene und gepuderte Stecklocke. Eine ganz besondere Liebhaberei hatte der König fr groe Soldaten. Sehr groe Männer wurden oft mit List und Ge-walt aus verschiedenen Lndern geholt und dem Leibregiment in Potsdam eingereiht. Friedrich Wilhelm aber bezahlte sie gut und nannte sie seine lieben, blauen Kinder". c) Sorge fr das Land. Aber nicht nur sr das Heerwesen sorgte der König, sondern er war auch eifrig auf das Wohl des Landes bedacht. Viele Lndereien lagen noch wste, deshalb zog er Ansiedler heran und erlie ihnen fr eine bestimmte Zeit die Steuern, wenn sie das Land bebauen wollten. Er selbst bereiste unausgesetzt sein Reich, und seinem scharfen Auge entging nichts. Er beaufsichtigte die Pchter und zwang sie, ihre Felder und das Vieh in gutem Stand zu halten. Aus dem flachen Lande gab es noch viele Wlfe; er wirkte dahin, da sie ausgerottet wurden, indem er fr jeden erlegten Wolf eine bestimmte Summe zahlte. Friedrich Wilhelm war ein echt deutsch gesinnter Mann; er wnschte auch, da die Industrie seines Landes gehoben wrde, deshalb verbot er die Einfuhr auslndischer Waren und legte in Berlin eine Tuchfabrik an. Er verbesserte auch das Gerichts-wesen und war besonders darauf bedacht, da dem gemeinen Mann immer sein Recht wurde. Seine Hauptsorge wandte er berhaupt dem rmeren Teile der Bevlkerung zu. Fr die Wissenschaft that er wenig, aber er lie Volksschulen errichten und bestimmte, da jedes Kind vom 5. bis zum 12. Jahre
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