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1. Teil 1 - S. 24

1900 - : Velhagen & Klasing
— 24 — Weise wurden auch noch andre vorhandene Städte befestigt. In die Burgen sollten sich die Laudleute zur Zeit der Gefahr flüchten. Da aber die an Freiheit gewöhnten Deutschen nicht gern in ummauerten Burgen wohnten, so befahl Heinrich zu losen. Jeder neunte Mann, den das Los traf, mußte in die Burg. Die andern acht aber sollten den Acker bestellen und den dritten Teil der Ernte in die festen Plätze bringen, damit die Bewohner dort zu leben hätten. Da Heinrich durch die Burgen den Grund zu vielen Städten legte, so heißt er auch der „Städtebauer". 3. Wie Heinrich die Ungarn 933 besiegt. Als die neun Jahre des Waffenstillstandes um waren, kamen die Ungarn wieder, um die jährliche Abgabe zu holen. Heinrich aber verweigerte sie ihnen. Voll Wut kehrten die Gesandten zurück, und gleich darauf brachen die wilden Ungarnhorden aufs neue in Deutschland ein. Diesmal sollte es ihnen aber schlecht bekommen. Heinrich hatte nämlich in den neun Jahren des Waffenstillstandes nicht nur Burgen angelegt, sondern sich auch eine tüchtige Reiterei ausgebildet. Er rief nun alle streitbaren Männer zusammen und stellte sich den Ungarn bei Riade (in der Nähe von Merseburg) entgegen. Als die Ungarn aber die dicht geschlossenen Reihen der deutschen Reiter erblickten, jagten sie eiligst davon. Nur wenige von ihnen konnten getötet oder gefangen genommen werden. Eine große Freude war es für Heinrich, als er in das Lager der Ungarn kam und viele der gefangenen Frauen und Kinder befreien konnte. (Abbildung S. 23.) Die Abgabe, die sonst an die Ungarn gezahlt werden mußte, bestimmte Heinrich von jetzt ab für die Armen und die Kirche. 9- Otto der Große. 936—973. a. Krönung. 1. Krönung. Nach Heinrich dem Finkler wurde sein Sohn Otto Kaiser von Deutschland. In Aachen, wo Karl der Große gern wohnte und auch gestorben ist, wollte er gekrönt sein. In der Säulenhalle, die das Münster mit der Kaiserpfalz verband (S. 18), stand der Marmorstuhl Karls d. Gr., der Erzthron des Reiches. Auf diesen Stuhl setzte sich Otto und ließ sich dann von den Großen des Reiches durch Handschlag Treue geloben. Hierauf begab er sich in das Münster selbst. An der Pforte empfing ihn der Erzbischof von Mainz und führte ihn dann bis zum Grabsteine Karls. Dort blieb er stehen, wandte sich zum Volke und sprach: „Seht, ich führe euch Otto zu, den Gott zu euerm König erwählt hat! Gefällt euch solche Wahl, so erhebt eure Rechte zum Himmel!" Alle Hände erhoben sich, und jubelnd rief alles Volk: „Heil und Segen dem neuen Herrscher!" Darauf führte der Erzbischof den König weiter zum Altar und überreichte ihm Schwert, Mantel und Zepter. Dann salbte er ihn mit heiligem Öl und setzte ihm das goldene Diadem aufs Haupt. So zum Könige gekrönt, setzte sich Otto auf den Thron, der zwischen zwei Säulen angebracht war, hörte die Messe und begab sich von da in die Pfalz Karls zurück. 2. Festmahl. Bei dem Festmahle, das nun folgte, bedienten den König die Herzöge der deutschen Völker. Herzog Giselbert von Lothringen versah die Dienste des Kämmerers (Schatzmeisters, Vermögensverwalters) und leitete die ganze Feier, da Aachen in seinem Gebiete lag. Eberhard von Franken war Truchseß und hatte für die Tafel zu sorgen. Hermann von Schwaben stand als Mundschenk den Schenken vor, und dem Herzog Arnulf von Bayern lag als Marsch all die Sorge für die Unterkunft der Ritter und ihrer Pferde ob.
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