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1. Teil 1 - S. 74

1900 - : Velhagen & Klasing
— 74 — Peter Iii., schloß sofort mit Friedrich ein Bündnis. Bald darauf bequemte sich auch Maria Theresia zum Frieden, der 1763 auf dem Jagdschlösse Hubertusburg geschlossen wurde. Friedrich behielt ganz Schlesien. Nicht ein Dorf hatten ihm die Feinde nehmen können. Ganz Europa bewunderte ihn als den oröfctett Kriegshelden. e. Seidlitz und Zielen. 1. Seidlitz. Unter den Heerführern des großen Königs zeichnete sich Seidlitz durch Mut und Kühnheit ganz besonders aus. Als kühner Reiter that er es allen zuvor, und man erzählt von ihm manch gewagtes Reiterstückchen. So ritt er einstmals unter den- Flügeln einer schnellgehenden Windmühle hindurch, und ein andermal setzte er mit seinem Pferde über eine fahrende Kutsche (zwischen den Insassen und dem Kutscher) hinweg, wobei er vor den beiden Damen, die in dem Wagen saßen, noch höflichst den Hut zog. Berühmt machte ihn der Überfall von Gotha. Es war kurz vor der Schlacht bei Roßbach. Da schickte die Herzogin von Gotha, eine Freundin des Königs, einen Bauer mit einem Zettel zu Seidlitz, daß in Gotha 8000 Mann lägen, die aber leicht zu überrumpeln seien. Sofort machte er sich mit 1500 Dragonern und Husaren auf und ritt am hellen Tage mit seiner kleinen Schar in die Stadt ein. Die französischen Offiziere hatten sich eben im Schlosse zur Tafel gesetzt. Entsetzt sprangen sie auf und jagten mit der ganzen Besatzung davon. Seidlitz aber nahm mit seinen Offizieren an der Tafel Platz und ließ es sich wohlschmecken. Dann ritt er mit seinen Truppen wieder zum Heere des Königs zurück. 2. Zielen. Der bekannteste General Friedrichs war Zieten. Er stand dem Könige stets treu zur Seite, und in vielen Schlachten war der Sieg hauptsächlich durch ihn errungen worden. Seinen Ehrentag hatte er nach der Schlacht bei Torgau. (1760.) Die Nacht nach dieser Schlacht verbrachte der König in einer Dorfkirche. Er wußte noch nicht, ob sein Heer gesiegt hatte oder geschlagen war. Da begegnete ihm am nächsten Morgen Zieten. Durch seinen Angriff hatte er noch spät am Abend den Feind in die Flucht geschlagen. „Majestät", rief er dem Könige schon von weitem entgegen, „der Feind ist geschlagen und zieht sich zurück!" Friedrich, darüber hocherfreut, sprang schnell vom Pferde und umarmte den treuen General. Zieten weinte vor Freuden. Die Soldaten aber riefen: „Es lebe der König! Es lebe unser Fritz! Es lebe Zieten, der König der Husaren!" Wenn dem Könige zuweilen der Mut entfallen wollte, dann war es Zieten, der ihn durch sein Gottvertrauen wieder aufrichtete. (S. 73.) Der alte Zieten.
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