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1. Teil 1 - S. 84

1900 - : Velhagen & Klasing
84 — Major von Schill. er von den Franzosen zurückgedrängt. Zwei Tage später siegte er bei Dodendorf über westfälische Truppen, ging aber dann, der Übermacht der Franzosen weichend, nach Mecklenburg und fetzte sich zuletzt in Stralsund fest. Aber bald war die Stadt von Feinden dicht umringt. Die Festungswälle wurden erstürmt, und der Kampf setzte sich auf den Straßen Stralsunds fort. Schill war mitten im wildesten Gewühle, bis er, von mehreren Kugeln durchbohrt, tot vom Pferde sank. Das Haupt Schills wurde vom Rumpfe getrennt, in ein Glas mit Spiritus gelegt und nach der Universität Leyden geschickt, wo man es in einem Museum aufstellte. (Der König von Westfalen hatte einen Preis von 10000 Frank auf den Kopf des „Brigand" gesetzt.) Der Rumpf wurde in Stralsund begraben. 3. Wie es den Gefangenen aus dem Schitlschen Corps erging. Die Mannschaften Schills gerieten meistens in Gefangenschaft und wurden nach Frankreich aus die Galeeren gebracht. 14 von ihnen wurden auf dem Wege dorthin in Braunschweig erschossen, weil sie als westfälische Unterthanen gegen Napoleon gekämpft hatten. Elf Offiziere hatten dasselbe Schicksal in Wesel. Als man sie zum Richtplatze führen wollte, wurden sie zu zweien aneinander gefesselt. Sie aber standen kühn mit unverbundenen Augen da, brachten ihrem Könige ein Hoch und kommandierten selbst „Feuer!" Im nächsten Augenblicke lagen zehn tot am Boden; der elfte aber war nur am Arm verwundet. Da riß er die Weste aus, zeigte auf sein Herz und rief: „Hierher, Grenadiere!" Gleich darauf streckten ihn zehn Kugeln nieder. 1837 wurde das Haupt Schills nach Braunschweig gebracht und in die gemeinsame Gruft seiner 14 erschossenen Krieger gelegt. h. tzod der Königin Luise. 1810. Im Winter 1809 kehrte die königliche Familie von Königsberg nach Berlin zurück. Das waren Tage der Freude für sie. Aber bald kamen Tage des tiefsten Wehs. Schon öfter hatte die Königin gewünscht, ihren alten Vater wiederzusehen. Sie wollte einmal wieder unter seinem Dache ruhen. Im Sommer 1810 wurde endlich die Reise angetreten. Als ihr Wagen in einer Stadt Mecklenburgs anhielt, erblickte sie ihren Vater, der ihr entgegengefahren war. „Ach, da ist ja mein Vater!" rief sie, sprang aus dem Wagen, umarmte ihn und weinte vor Freuden. Nun fuhren sie gemeinsam nach Nen-Strelitz. Hier wurde sie von ihrer 80 Jahr alten Großmutter, von der sie nach dem frühen Tode ihrer Mutter erzogen war, erwartet. Allen voran verließ die Königin den Wagen, um die „liebe Großmama" ans Herz zu drücken. Bon Nen-Strelitz begab sie sich dann nach dem Lustschlosse Hoheuzieritz. Dort wurde sie bald sehr krank; ein heftiges Brustleiden stellte sich ein. Wenige Stunden vor ihrem Tode erschien der König mit dem Kronprinzen und dem Prinzen Wilhelm. Das war ihre letzte Freude. „Ach, lieber Fritz, lieber Wilhelm, seid ihr da?" rief sie und umarmte sie herzlich.
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