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1. Allgemeine Weltgeschichte - S. 49

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
Sparta und die lykurgische Verfassung. 49 Ziel war Abhrtung, Gehorsam, Ausbildung zur Wehrhaftigkeit. Auf alle Fragen mute der Spartaner eine kurze, aber mglichst treffende Antwort geben (lakonische Antwort!). Bemerkenswert ist, da Sparta das einzige Land des Altertums ist, das den Gedanken durchfhrte, den Mdchen im wesentlichen .dieselbe Erziehung wie den Knaben zuteil werden zu lassen. Mit 20 Jahren begann fr den Jngling die Feld-Dienstpflicht, zugleich wurde er in die Tisch- und Zeltgenossenschaften aufgenommen, die bei den gemeinsamen Mahlzeiten (ovooaia, <pidina) hervortraten. Kein Spartaner durfte zu Haufe fpeifen. So finden wir in Sparta eine Art von Kommunismus, der sich aber von modernen Bestrebungen, wie sie die Sozialdemokratie verfolgt, durch das ideale Ziel, eben jene Ausbildung fr den Soldatenstand, unterscheidet. Als Speise ist bekannt die schwarze Suppe, aus Schweinefleisch und Blut hergestellt. Mit 30 Jahren war der Mann zur Teilnahme an der Volksver-sammluug berechtigt. Die Faktoren der Verfassung sind das Knigtum, der Rat der Alten, die Volksversammlung und die Ephoren. In Sparta finden wir ein erbliches Doppelknigtum der Ge-schlechter der Agiaden und Eurypoutideu. der die Entstehung dieses ausfallenden Doppelknigtums gibt es keine ganz befriedigende Vermutung; vielleicht ist es durch eine Verschmelzung (owoixiojug) der Dorier mit den Urbewohnern, den Achern, entstanden. Die Sage fhrt es auf Prokles und Eurysthenes, die Zwillingsfhne des Ariftodemus, zurck. Ursprnglich hatten die Könige die volle dreifache Machtflle des indo-germanischen Knigtums berhaupt: sie waren Oberpriester, oberste Richter und Heerfhrer, verloren aber von dieser Machtflle mehr und mehr durch die Ephoren und wurden schlielich Schattenknige, behielten aber mannig-fache uere Ehreu wie ein sehr prunkvolles Leichenbegngnis. Die brigen Staatsgewalten, Rat und Volksversammlung, sind sr der den griechischen Staat charakteristisch. Der Rat der Alten (yeaovota) setzte sich zusammen aus 28 der 60 Jahre alten, auf Lebenszeit von der Volks-Versammlung gewhlten Greisen. Fr die Wahl war die Strke des Ge-schreis, mit dem man den einzelnen zustimmte, magebend; die Beurteilung hatten einige in einem Gebude eingeschlossene Männer, die den zu Whlenden also nicht sahen. Anfangs fhrten im Rate die beiden Könige den Vorsitz, spter die Ephoren. Dem Rat der Alten lag im wesent-lichen die Vorberatung aller Vorschlge fr die Volksverfamm-lnng ob, er hatte die hchste Regierungsgewalt in allen Dingen und die Gerichtsbarkeit der Leben und Tod. Die Volksversammlung {lia, neud) bestand aus den beriejroif8= 30 Jahre alten Spartiaten, wurde monatlich um die Zeit des Vollmondes sammlung. berufen und entschied ohne Debatte durch Zuruf. Eine Errterung in dieser Versammlung stand nur den Knigen. Geronten und Ephoren zu. Weltgeschichte fr die Oberstufe d. Studienanst. 1. Bd. 4
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