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1. Allgemeine Weltgeschichte - S. 179

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit der Gracchen. 179 stehenden Streitigkeiten die Jurisdiktion den und das frei werdende Land an die rmeren Brger verteilen. Die Kommission fhrte ihre Aufgabe trotz gewaltiger Schwierigkeiten durch. Als sich aber Tiberius gegen das Herkommen fr das folgende Jahr von neuem zum Tribun whlen lassen wollte, suchten seine Gegner dies mit allen Mitteln zu hindern. Im Senat beschuldigte man ihn, er strebe nach der Knigskrone, und forderte seine und seiner Anhnger Bestrafung als Hochverrter. Als dieser An-trag nicht durchdrang, schritt ein Teil der Nobilitt zur Selbsthilfe. Bei dem Wahlakt entstand ein Aufruhr, Tiberius Gracchus wurde von seinen senatorischen Gegnern unter Fhrung des Publius Cornelius Scipio Nafica angegriffen und erschlagen. Der Tod des Tiberius Gracchus hemmte vorerst nicht die Fortsetzung der Landverteilung, noch hatte er die sofortige Aufhebung seiner Reformen zur Folge. Als jedoch Publius Cornelius Scipio Aemilianus ans Spanien zurckkehrte, wandte er sich scharf gegen die Erfolge der demo-kratischen Bestrebungen, nicht aus Abneigung gegen das Volk, sondern weil er eine Zerrttung Roms infolge innerer Unruhen befrchtete. Er trat eifrig fr die italischen Bundesgenossen ein. deren Besitz durch die Landverteilungen geschmlert war. Er starb jedoch pltzlich, angeblich durch Meuchelmord. 156. Salus Sempronius Gracchus. Eine neue groe Bewegung 6e ^*iu8 setzte mit Gaius Sempronius Gracchus ein, dem jngeren Bruder des nu-L' Tiberius, der von gleichem Geiste beseelt, aber von hherer staatsmnnischer Begabung und noch grerer Beredsamkeit und Tatkrast war als dieser. Als er 123 zum Volkstribun gewhlt wurde, trat er hernach mit der Sicherheit und Zielbewutheit des echten Staatsmannes auf. Waren des Tiberius Ziele nur soziale gewesen, so verfolgte der jngere Gracchus politische Plne, denen auch seine sozialen Manahmen dienstbar waren. Sein politisches Ziel war die Beseitigung der Macht des Senates und der Sturz der Aristokratie. Das niedere Volk gewann er durch ein e= ^be= treidegesetz (lex frumentaria), wodurch bestimmt wurde, da vom Staate Getreide angekauft und den Besitzlosen, die er dadurch an sich ketten wollte, zu niedrigem Preise abgegeben werden sollte. Da dadurch noch mehr Pbel nach Rom gezogen wurde, war eine fr die Hauptstadt bedenkliche Folge. Ferner suchte er durch ein lex militaris die Dienstpflicht zu erleichtern, indem die zum Kriegsdienst Ausgehobenen auf Staatskosten ausgerstet Pflicht, wurden. Die Ritter gewann er durch sein Gesetz der die Geschworenen-gewichte (lex iudiciaria), das die Besetzung dieser Gerichtshfe aus An- lenetv gehrigen des Ritterstandes anordnete. Dadurch schuf er einen Gegensatz zwischen Rittern und Senatoren, der eine Vereinigung beider gegen die Bestrebungen der Masse erschwerte, und verhinderte es, da Erpressungen der Statthalter von einem senatorischen Richterkollegium eine zu milde Beurteilung erfuhren, anderseits jedoch brauchten nunmehr die Ritter fr 12*
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