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1. Allgemeine Weltgeschichte - S. 77

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit der hohenstaufischen Kaiser. 77 berte er im Sche der Kirche alle Krfte, die zur Entwicklung des religisen und sittlichen Lebens beitrugen. Eine groartige Wirksamkeit entfalteten in biefer Zeit der heilige Franziskus von Affiffi und der heilige Dominikus, die Stifter des Franziskaner- und Dominikaner- Don.ini-orbens. Beibe verlangten, ba nicht nur das einzelne Orbensmitglieb frtueu auf jebes Eigentumsrecht verzichtete, fonbern auch jebe Ordensnieberlaffung (mit Ausnahme der Wohnung und der Ausstattung des Gotteshauses). Die Mitglieber sollten wie Fremblinge und Wmiberer von dem Volk, dem sie durch Prebigt, Seelsorge und Unterricht bienteu, unterhalten werben (Bettelorben). Whrenb der heilige Franziskus von Assissi, der begeisterte Dichter und Knstler, das Evangelium der Milde und Liebe mit so hinreienber Berebsamkeit verknbete, ba selbst bic unvernnftigen Tiere, wie die Legenbe erzhlt, feiner Stimme willig gehorchten, suchte der verstanbesklare heilige Dominikus durch unermbliche Prebigten und durch Seelsorge zu wirken (Prebigerorben). Die Prebigt verlangte ein an-banernbes, tchtiges Stubium, so sinb aus dem Dominikanerorben zahlreiche hervorragenbe Gelehrte hervorgegangen (Thomas von Aquiu, Albertus Magnus). Beibe Orben stauben dem Volksleben und der Volksseele viel nher als die vielfach reich und ppig geworbenen Benebiktiner und Zisterzienser und wrben daher balb die betbert festesten Sulen fr bett Bau der Kirche. Die Dominikaner bekmpften namentlich die bamals (tuftretenben Irrlehren der Walbenfer tmb Albigenfer. Die Walbenfer sinb von dem Kaufmann Peter be Vaux (Walbus) 5ma^lfer in Lyon gestiftet werben. Dieser verteilte sein Hab und Gut unter die Armen und zog prebigenb umher. Von Frankreich aus verbreiteten sich die Walbenfer, die sehr strenge und einfach lebten, nach Italien, Deutsch-laub (Die Winkeler") und Bhmen. Die Lehre der Albigenser, die sichatbf^5er selbst Katharer (Ketzer") nannten, geht aus bert gnostischen Dualismus nscnev zurck, Gott ist der Schpfer der unsichtbaren, Lncifer der Schpfer der sichtbaren bsen Welt. Die Menschen mssen sich mglichst der bsen Materie enthalten. Die Kirche mit ihrem ottesbienst, bert Sakramenten usw. ist ebenso wie die weltliche Obrigkeit eine Einrichtung des bsen Prinzips, daher braucht man biefeit Einrichtungen nicht zu gehorchen. Der Papst ist der Antichrist. Da die Lehren der Albigenser ebensowohl den Bestaub der Kirche als des Staates bebrohten, so wrben gegen sie auch weltliche Strafen (Gefngnis, Verbannung, Tod) augewanbt. Es wrben Richter eingesetzt, die von Amts wegen diese Lehren untersuchten und die Anhnger zur Ver-antwortung zogen (Inquisitoren). Leiter biefer Jnquisitionsgerichte waren Jnq.nfinon. meist die Bischfe. Innocenz Iii. richtete betneben eine ppstliche Inquisition ein, die in seinem Namen die Ketzergerichte abhielt. Ihre Ans-gbe war, zu untersuchen, ob einer ein Ketzer sei, ihm die Irrtmer nachzuweisen nnb auf ihn einzuwirken, ba er die Irrlehren aufgbe, andern-
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