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1. Allgemeine Weltgeschichte - S. 89

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
Staatliche und kulturelle Zustnde. 89 fr die Zugehrigkeit zu diesem neuen Berufsadel ist nicht mehr die Ab-stammung, fondern die ritterliche Lebensweife, der Waffendienst. Durch das Zusammenleben an den Hfen der Fürsten und das Zusammen-treffen mit anderen Rittern bildeten sich bestimmte Gebruche und Sitten der Gesellschaft"; von besonderer Bedeutung war die Einwirkung der franzsischen Ritter (aus den Kreuzzgen), die auf Anstand und feine hfische" Zucht groen Wert legten. Neben die Verpflichtung unwandel-barer Treue gegenber dem Lehnsherrn und dem allerhchsten Lehns-Herrn Jesus Christus tritt die Aufgabe, die Frauen zu ehren und zu schtzen, sowie sich namentlich der Schwachen, der Witwen, Waisen und Unschuldigen, anzunehmen (Gottes-Herren-Franendienst). Diese Standcs-pflichten schufen allmhlich wieder einen Geburtsadel, fo da nur der als ritterbrtig galt, dessen Vater und Grovater mindestens ritterlicher Abkunft war. Die Erziehung des Knaben hatte die Aufgabe, den Ritter auf feinen Ritterliche spteren Stand vorzubereiten; charakteristisch find ernste Frmmigkeit, bung @Xlct,ims' in den Waffen und Verehrung der Frauen. Mit sieben Jahren kam der ritterliche Knabe als Page an den Hof des Lehnsherrn oder eines befreun-deten Ritters (Knabe", garzn), mit 14 Jahren durfte der Knappe" (junchere) den Herrn auf die Jagd, zum Turnier oder in den Kampf begleiten, mit 21 Jahren wurde er unter feierlichen Zeremonien in der Kirche zum Ritter geschlagen (Schwertleite). Die Erziehung der Mdchen hatte als Ziel die fromme, gebil-dete Hausfrau. Grundlage der Erziehung war die Religion; aber der Burggeistliche unterrichtete sie auch in allem Wissenswerten, namentlich in Lateinisch und Franzsisch, während die Mutter sie in die Pflichten der Hausfrau in Haus, Kche und Garten und in die Beschftigung der Mgde mit Handarbeiten (Spinnen. Weben. Nhen) einfhrte. Oft kamen die jungen Mdchen auch wie die Knaben an den Hof eines befreundeten Ritters, um dort hfische Zucht zu lernen. Die krperliche Ausbildung, reiten, jagen (Falkenbeize) wurde nicht vergessen. Das Turnier begann meist mit dem Speerkampf zweier einzel-Turnier, er Ritter (tjost); bei dem eigentlichen Turnier kmpften zwei Haufen gegeneinander. Der Sieger behielt in der Regel Rstung und Pferd des Besiegten und empfing aus der Hand einer vornehmen Frau einen Ehren-preis. Fr diese glnzenden, aber nicht ungefhrlichen Festspiele waren zuerst in Frankreich genaue Regeln aufgestellt worden, die streng ein-gehalten wurden. Die Ritter wohnten in Hhen- oder Wasserburgen. Viel-Ritterburg, fach bestanden die Burgen nur aus einem festen Turm, der von einer hohen Mauer umgeben war. Auch bei greren Anlagen blieb dieser Turm (Bergfried) der wichtigste Teil der Burg; neben ihm erhob sich das Herrenhaus (Palas) mit der Kapelle und das Frauenhaus (Keine-
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