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1. Allgemeine Weltgeschichte - S. 208

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
208 Die Zeit des Ringens um Verfassungen tc. Mittel geworden, die Kleinen zum Vorteil der Groen zu enteignen, daher mu es in gesellschaftliches Eigentum, die Privatproduktion mu in gesellschaftliche verwandelt werden. Erkennen die Sozialdemokraten noch einen Staat an, dessen Umge-staltung nach ihren Grundstzen allerdings einer unertrglichen Zwangs-Anarchis-anstalt gleichkme, so Verwersen die Anarchisten nach den Lehren Pierre rnu6' Joseph Prondhons (1809 1865), der Brder Reclus und der Russen Alexander Herzen (18121870), Michael Bakuuin (18141876), des Fürsten Peter Kropotkin (geb. 1842) alles Eigentum, alle Ordnung, jede Autoritt. Insofern sie alles Bestehende der den Haufen werfen wollen, heien sie Nihilisten. Sie. die allen Gehorsam kndigen, stehen ihren Fhrern zu jeder Tat" bereit und kmpfen offen und geheim mit allen Mitteln gegen Kapital und Ordnung. Anarchistische Ausstnde in Frank-reich (1871; 1907 bei den sdfranzsischen Winzern) und in Rußland wurden niedergeworfen. Sozialisten- Zwei Mordanschlge auf den greisen Kaiser Wilhelm I. (11. Mai 2i0ctt. und 2. Juni 1878), unternommen von Sozialisten, bestimmten den deut-1878-1890. schen Reichstag nach anfnglicher Ablehnung zur Annahme eines gegen die gemeingefhrlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie" gerichteten Ausnahmegesetzes. Es verhinderte keineswegs das Anwachsen der Sozialdemokratie und die Vermehrung ihrer Stimmen im Reichstag und wurde, nachdem es abgelaufen war, nicht erneuert (September 1890). Sozial- Whrend die sog. Manchesterschule" die Staatshilfe fr die wirt-Gesetze.' schaftlich Schwcheren unbedingt ablehnt und es ihnen berlt, ihre Lage durch Selbsthilfe zu beffern, entbinden andre Sozialpolitiker, z. B. der Mainzer Bischos v. Kettelet (1811 1877), den Staat nicht von der Pflicht der Frsorge fr das materielle und geistige Wohl der an Zahl die besitzenden Klassen weit berwiegenden, unbemittelten und in Fllen Kaiserliche dex Krankheit oder Arbeitsunfhigkeit hilflosen Arbeiterschaft. In einer 1881. besonderen Botschaft an den Reichstag (17. November 1881) sprach Kaiser Wilhelm I. feinen Willen aus, in Erfllung der Aufgaben eines christlichen Staates fr Heilung der sozialen Schden nach Mglichkeit zu sorgen durch positive Frderung des Arbeiterwohles. So begann die groe Sozialresorm mit dem Arbeiter-Krankenversichernngsgesetz vom 15. Juni 1883 (abgendert 1903), welchem die Unfallversicherung am 6. Juli 1884 (gendert 1900) folgte. Am 1. Januar 1891 trat das Gesetz fr die Alters- und Invaliden Versorgung in Kraft (revidiert 1899). In demselben Jahre erschien das Arbeiter-Schutzgesetz, welches die Sonntagsruhe einfhrte, die Arbeitszeit fr die Arbeiter beschrnkte, fr die Arbeiterinnen und die Verwendung der Kinder als Arbeiter wohl-ttige Bestimmungen brachte und berhaupt den Arbeiter vor Ausbeutung feiner Kraft schtzt. Zum Besten der in Gewerbebetrieben beschftigten Minderjhrigen wurde das Kinderschntzgesetz erlassen (30. Mrz 1903).
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