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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 146

1889 - München : Lindauer
146 Teil der Kurpfalz fr seinen Bruder Philipp von Orleans, weil dieser mit Elisabeth Charlotte, der ltesten Schwester des 1685 kinderlos verstorbenen Kurfrsten Karl, vermhlt war. Als seiner Forderung nicht entsprochen wurde, griff er zu den Waffen. Der 1688 erffnete Kampf, der pflzische Suc-cessionskrieg genannt, endete mit dem Frieden znryswijk 1697. Die Herzogin von Orleans erhielt fr ihre An-sprche auf die pflzische Allodial-Erbschaft 300,000 Skudi bezahlt. Kurfürst Philipp Wilhelm erlebte die Beilegung des Streites nicht; er war als Flchtling zu Wien bei seinem Schwiegersohne, dem Kaiser Leopold I, im Jahre 1690 gestorben. Ihm folgte sein Sohn Johann Wilhelm (16901716). Der katholischen Lehre aufrichtig zugethau, verfuhr er hart gegen die Bekenner der lutherischen Lehre. Whrend des spanischen Erbfolgekrieges stand er auf Seite seines Schwagers, des Kaisers Leopold I, und erhielt von diesem, als Max Emanuel von Bayern gechtet wurde, die Oberpfalz mit mehreren andern Gtern und das Erztru chsessen amt. Zur Feier dieses Ereignisses erneuerte er 1708 den Hubertusorden, welchen Graf Ger-hard V von Jlich im Jahre 1444 wegen eines am St. Hubertustage erfochtenen Sieges gestiftet hatte. Alle diese Erwerbungen stellte Johann Wilhelm, als Max Emanuel 1714 nach Bayern zurckkehren durfte, an diesen zurck. Die Stadt Dsseldorf, wo er gewhnlich residierte, verschnerte er mit Prachtbauten aller Art und legte daselbst die berhmte Bildergallerie an, welche spter Karl Theodor mit der Bildergallerie Mnchens vereinigte. Johann Wilhelm starb 1716 kinderlos und hatte zum Nachfolger seinen Bruder- Karl Philipp (1716 1742). Als begeisterter Anhnger der katholischen Lehre entzog er 1719 den Protestanten in Heidelberg, das er als Residenz gewhlt, die Bentzung der dortigen Kirche zum hl. Geist und verbot den Heidelberger Katechismus, weil dieser beleidigende Stellen gegen die Katholiken enthielt. Als nun die protestantischen Einwohner Heidelbergs bei dem Reichs kmm ergerichte gegen ihn Klage fhrten, verlegte er 1720 seine Residenz von Heidelberg nach Mannheim und suchte dieses auf jede Weise emporzubringen.
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