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1. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 38

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
38 b. Die fietmkebr des Odyffcus. Bald lag das Schiff gerstet, das ihn in feine liebe Heimat bringen sollte. Ter König und die Knigin sorgten selbst fr die Unterbringung der kstlichen Geschenke. Ein Abschiedsmahl ver-einte noch einmal das Knigspaar und die Fürsten mit ihrem Gaste. Dieser sprach den innigsten Dank aus fr die gtige Aufnahme, die er gefunden hatte, und flehte den Segen der Götter herab auf das gastfreie Volk der Phaken und feine edlen Herrscher. Dann drngte er ungeduldig zur Abfahrt, die in der Abendstunde erfolgte. Als die Kste des Phakenlandes hinter ihm verschwand, streckte sich Odysfeus auf dem Verdeck nieder, wo ihm ein Lager aus Fellen und Decken bereitet worden war. Beim Takte der Ruderschlge fiel er sofort in Schlummer; er schlief die ganze Nacht hindurch und merkte es nicht, als das Schiff in frher Morgenstunde die Kste Jthakas erreichte und in einsamer Bucht vor Anker ging. Aus Zart-sinn vermieden es die Phaken, den Schlummernden zu wecken; leise faten sie die Zipfel der Decke, auf welcher er ruhte, und trugen ihn vorsichtig an Land, ohne da er erwachte. Hier ward der Held auf den Boden gebettet, und die Geschenke wurden neben ihm niedergelegt; dann bestiegen die Phaken eilends wieder ihr Schiff und segelten heimwrts. So war der viel umhergetriebene Odysseus schlafend in die heiersehnte Heimat zurckgekehrt, die er vor zwanzig Jahren ver-lassen hatte. Bei hellem Tageslichte erwachte der Schlfer und sah sich verwundert um; die Gegend erschien ihm fremd; schon glaubte er, schmhlich verraten und an einer unwirtlichen Kste ausgesetzt zu sein, doch zeigten ihm die sorgsam aufgestellten Geschenke, da dieser Verdacht nicht berechtigt war. Sorgenvoll machte er sich an die Auskuudung des Landes. Da trat seine alte Freundin Pallas Athene heran, die ihn zuerst in der Heimat begren wollte. In der Gestalt eines jungen Hirten brachte sie ihm die Kunde, da er in Jthaka sei, und nahm an seiner Freude teil. Dann gab sie sich ihm zu erkennen und besprach mit ihm, was nun zu tun sei. Sie gab ihm den Rat, zunchst zu erforschen, wer treu zu ihm stehe und wer der Strafe wert fei. Damit er dies unerkannt voll-bringen knne, verwandelte sie ihn in einen alten Bettler. Das schwellende Fleisch schrumpfte zusammen, die Glieder wurden welk und schlaff, Runzeln durchfurchten das Antlitz, Haupt- und Bart-haar frbten sich grau. In dem Greise, der in schbige, geflickte Gewnder gekleidet war und einen schmierigen Bettelranzen trug, htte niemand den gttergleichen Helden erkannt. Schlielich half ihm die Gttin, die herrlichen Geschenke der Phaken in einer nahen Hhle zu verbergen.
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