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1. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 54

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
54 waren. Brutus, der Grnder der Republik, lie unerbittlich seine eigenen Shne zum Tode führen, den sie durch ihren Verrat am Vaterlande verdient hatten (s. o. Hi). Als einst das rmische Heer dem Feindesheere nahe gegenber lag, hatte der Konsul Man-l i u s T o r q u atus bei Todesstrafe untersagt, sich m Einzelkmpfe mit dem Feinde einzulassen. Aber fem eigener Sohn hatte der Kampflust nicht zu widerstehen vermocht, als einer der feindlichen Feldherren ihn zum Zweikampfe herausforderte. Unter dem Jubel des Heeres brachte er dem Vater die Waffenrstung des erlegten Gegners; doch der Vater lie ihn, um ja nicht die strenge Kriegs-zucht erschttern zu lassen, sofort in Fesseln schlagen und hinrichten. Alle diese gewaltigen Männer fhrten die einfachste Lebens-weise ; wenn sie nicht die Lenkung des Staates oder der Krieg in An-spruch nahm, waren sie Landleute, die auf ihren Gtern wohnten, die schwersten lndlichen Arbeiten verrichteten und ganz bescheiden lebten. Der berhmte Feldherr Cineinntus, der schon oft die Rmer zum Sieg gefhrt hatte, sollte in einer besonders schwie-rigen Lage des Staats nach Senatsbeschlu als Diktator (d. i. unumschrnkter Lenker) an die Spitze des Staates berufen werden. Als die Boten des Senats ihn auf seinem Landgute aufsuchten, um ihm die ehrenvolle Ernennung zu melden und ihn an die Spitze des Staates zu berufen, war er auf dem Felde und ging, wie ein Knecht, fast nackt hinter dem Pfluge her, um den Acker zu bestellen. Seine Frau mute ihm erst die Kleider hinausbringen, damit er in anstndiger Weise die Boten empfangen knnte. Sofort begleitete er sie nach Rom, bernahm den Oberbefehl, zog gegen den Feind zu Felde und besiegte ihn. Schon am sechzehnten Tage legte er die Diktatur nieder und kehrte auf fein Gut zurck, um dessen Bestellung zu vollenden. Den Curius Dentatus (s. o.) trafen die feindlichen Gesandten, die ihm groe Summen als Ge-schenk berbringen sollten, wie er, von harter Feldarbeit ausruhend, aus hlzerner Schssel ein Gericht Rben verzehrte, das er sich selbst gekocht hatte. Solange die leitenden Männer Roms solche Gesinnung be-wiesen und solche Lebensweise fhrten, war Rom unberwindlich.
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