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1. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 58

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
58 gefangene Feinde an seinen Altren geschlachtet; zu seiner Ehre fhrten nackte Jnglinge den gefhrlichen Schwertertanz auf. Ihn rief das Heer um Beistand an, ehe es in die Schlacht ging; seine Anwesenheit und seine geneigte Gesinnung wurden kund, wenn der Barditus (Schildgesang) mchtig und einheitlich erklang. In seinem Auftrage durften die Priester solche Krieger, die sich feige zeigten, mit Stockschlgen in den Kampf zurcktreiben. Auch die Volksversammlung, die ja zunchst eine Heerschau war, stand unter seinem Schutze und seiner Leitung. Sein heiliger Tag war der Dienstag (eigentlich Diestag oder Ziestag). Wodan, Donar und Ziu bildeten die Gtterdreiheit an der Spitze der deutschen Gtterwelt. Aber auch noch andere Götter fanden fromme Verehrung, so vor allem F r e y r und B a l d e r. Als Vertreter des Lichts und der Wrme der Sonne sind sie wohl-ttige Gottheiten, deren Dienst die Menschenherzen lutert und erwrmt. Freyr ist der Beschtzer der Liebe und Ehe. Rhrende Sagen berichten von Balders Tode; der Verbindung von ncht-lichem Dunkel und tckischer List erlag der lichte Gott der Rein-heit und Unschuld. Eine schlimme Rolle im Kreise der Götter spielt L o k i, der Gott des Feuers, der Unfrieden stiftet, Unheil schafft und bestndig auf das Ende der Götter- und Menschenwelt hin-arbeitet. Auch weibliche Gottheiten verehrten die alten Deutschen: F 11 d a , die Gemahlin Wodans, war die Spenderin der Frucht-barkeit und beschtzte die Ehe und die Frauenarbeit; Freya, die Schwester Freyrs, nach der der Freitag genannt ist, war die Gttin der Schnheit und der Liebe; ferner Nerthus, die den Boden segnet; Hei, die das Totenreich regiert (Hlle); Ostara, die Frhlingsgttin (Ostern) usw. In einzelnen beut-sehen Landschaften traten dte,e Gttinnen unter anderen Namen auf, so Fricka in Thringen und Hessen als H u l d a, d. i. die Gn-dige (Frau Holde oder Holle), und am Rhein als B e r ch t a, d. i. die Glnzende (Frau Berta). Doch diese reiche Gtterwelt drckte ein geheimes Weh, das Bewutsein knftigen, unabwendbaren Untergangs. In dem nn-aufhrlichen Kampfe gegen Riesen und Ungeheuer werden einst die den Gttern feindlichen Mchte den Sieg davontragen; die Gtterdmmerung wird hereinbrechen, die herrlichsten Götter werden im Kampfe fallen, die Gtterburg und die Welt werden in Flammen versinken. Aber aus der Asche wird sich eine schnere, reinere Welt und ein noch herrlicheres Gttergeschlecht erheben.
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