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1. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 76

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
76 Bren und Wlfe erlegte; im bermut fesselte er einen starken Bren und lie ihn in der Nhe des Kchenplatzes los, wo Meister Petz unter den Kesseln und Pfannen viel Unheil anrichtete, bis ihm Siegfried mit einem einzigen Schlage das Haupt vom Rumpfe trennte. Ein frhlicher Jagdschmaus ward abgehalten, bei dem aber der Wein fehlte, denn er war auf Hagens Anweisung nach einem anderen Jagdrevier gesandt worden. Um den groen Durst zu lschen, sollte ein naher Waldquell aufgesucht werden. Hagen schlug einen Wettlauf vor; dazu traten Gunther, Hagen und Siegfried an; dieser gab den andern beiden einen Vorsprung und trug auch sein Jagdgert, während Gunther und Hagen in ihren leichten Kleidern liefen. Trotzdem kam Siegfried als erster ans Ziel; er legte die Waffen neben der Quelle nieder und wartete mit edlem Anstnde, um dem herankommenden Gunther den ersten Trunk von dem khlen Na zukommen zu lassen. Whrend Gunther trank, warf Hagen das gute Schwert Siegfrieds ins dichte Gebsch und ergriff den Speer, der an einer Eiche lehnte. Und als nun der Held selbst niederkniet und sich zur Quelle bckt, stt ihm Hagen mit aller Kraft von oben her den Speer zwischen den Schulterblttern in den Leib, da er bis ins Herz dringt. Da sprang der Todwunde auf und warf sich auf Hagen, der die Flucht ergriff. Obwohl ihm die Speerstange aus der Wunde ragte, hatte Siegfried den Mrder bald erreicht und schlug ihn mit dem Schilde nieder; htte er seinen Balmung gehabt, es wre Hagens Tod gewesen. Nun aber verlt ihn die Kraft mit dem Blute, das in Strmen aus der Wunde bricht. Er sinkt nieder auf die mit Blumen geschmckte Waldwiese, bleichen Antlitzes stehen um ihn die Burguudenfrsten und vernehmen die letzten Worte des Sterbenden, der sich der den schnden Meuchelmord bitter beklagt. Mit brechender Stimme beschwrt er noch Gunther, sein geliebtes Weib Kriemhild vor jedem Unheil zu schtzen, dann schlieen sich fr immer die Augen des edelsten und reinsten aller deutschen Helden, dessen ganze Schuld in dem berma seiner Dienstwillig-feit und seines Vertrauens bestand. Whrend alle anderen Burgunden tief erschttert waren, rhmte sich der grimme Hagen seiner Tat, durch die er die Ehre der Knigin Brunhild wieder hergestellt habe. Er lie den Toten vor die Tr der Kammer Kriemhilds legen; als diese am nchsten Morgen den Kirchgang antrat, brach sie ohnmchtig zusammen beim Anblick der Leiche des geliebten Mannes, der sie tags zuvor in blhender Schnheit und Kraft verlassen hatte. Sie wute, wer die Mrder waren, und mute sich doch verstellen, als glaube sie der Angabe Gunthers, da Ruber den Helden erschlagen htten.
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