Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 100

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
100 die Herrschaft geschickt imb tchtig führen werbe. Und barin hatten sie sich auch nicht getuscht. Es hat wenig Fürsten gegeben, der die von allen Seiten so Rhmliches berichtet wirb, wie der Lubnng, dem man nach seinem Tode den Beinamen b er Heilige beilegte. Er war von stattlicher Gestalt und in allen ritterlichen Knsten wohl gebt. In vielen Kriegszgen zeigte er sich als geschickter, tatkrftiger Anfhrer. Furcht kannte er nicht. Einmal warb ihm morgens, ehe er sich erhob, gemelbet, ba der Lwe, bei in einem Zwinger der Wartburg gehalten wrbe, ausgebrochen sei und ba die Dienstleute aus Angst vor dem wilben Tier sich nicht aus den Hof trauten. Da sprang Ludwig aus dem Bett, lief im Hemb und ohne Waffen aus den Hos und bebrohte den Lwen mit Gebrben und Stimme so gewaltig, ba dieser eingeschchtert seinen Zwinger x wieber aufsuchte. Hher noch stellt ihn sein strenger Gerechtigkeitssinn und seine warme Menschenliebe. Er bulbete nicht, ba in seinem Lanbe jemanb Unrecht zu leiben hatte; wer sich beschwert fhlte, konnte sich an den Lanbgrafen wenben, der den Fall genau untersuchen lie und unparteiisch seiu Urteil sprach. Die Vormunbschast fr seinen jungen Neffen, den Markgrafen Heinrich von Meien, fhrte er in vor-zglicher Weise unter eigenen groen Opfern und bachte nicht baran, das reiche Erbe an sich zu ziehu, was ihm leicht gewesen wre. In Thringen hielt er streng auf Ruhe und Orbnung; Ritter, die sich Lanbsriebensbruch zu Schulben kommen lieen, wrben bnrch Erstrmung und Zerstrung ihrer Burgen bestraft. Zur Tobesstrase schritt er nur ganz selten, benn sie wiberstrebte seinem milben Sinn. Wentt er Armut und Elenb sah, ging ihm das Herz der; er gab nicht nur mit vollen Hanben, sonbern nahm sich selbst der Not-letbenbert an. Dabei war er streng gegen sich selbst; sein Hofhalt war einfach, und er bulbete in seiner Umgebung keine utieble Hanb-Irntg und kein unreines Wort. Echte Frmmigkeit beseelte ihn, stets war er sich bewut, vor den Augen Gottes zu wanbeln, dem er einst fr jebes Wort und jebe Tat Rechenschaft zu geben habe. Dieser eble Fürst fanb eine Gemahlin, die ihm gleichgesinnt war; es war Elisabeth, die Tochter des Ungarnknigs. Wie Meister Klingsor vorausgesagt hatte, war sie als zartes Kiub dem knftigen Lanbgrafen verlobt und vom vierten Lebensjahre an auf der Wartburg erzogen worben. Ludwig hatte an dem zarten Ktnb eine liebliche Spielgenoffin, der er von Herzen zugetan war; freilich war sie mehr, als er wnschte, zu frommen bungen geneigt. Da gab es nun unter seinen Rten manche, die ihm zurebeten, das Verlbnis auszuheben und Elisabeth in ein Kloster zu schicken, wohin sie ihrer Gesinnung nach gehre. Er aber hielt seiner Verlobten
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer