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1. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 37

1907 - Leipzig : Voigtländer
18. Kaiser Heinrich Iv., 10561106. 37 Hnde zu bringen. (Er lud die Kaiserin mit ihrem Sohne zu einem Fest nach Kaiserswerth am Rhein. Nach der Mahlzeit beredete er den Knaben, sein prchtiges Schiff zu beschauen. Rber kaum hatte Heinrich das Fahrzeug betreten, so stieen die Ruderer vom Ufer ab. Bald erreichte das Schiff die mitte des Stromes. Der Knabe ahnte verrat, schrie und sprang ins Wasser, um schwimmend das Ufer zu erreichen; aber man zog ihn wieder heraus und brachte ihn nach Kln in die Wohnung des Erzbischofs. Alle Bemhungen der Mutter, ihren Sohn wiederzuerhalten, waren vergeblich. Rnno machte sich zum Vormund des kniglichen Knaben und erzog ihn mit grter Strenge. Nach einigen Iahren jedoch gelang es einem andern Kirchenfrsten, sich der Reichsverwaltung zu bemchtigen. Das war der Erzbischof Adalbert von Bremen, der nun Heinrichs weitere (Erziehung bernahm. (Banz verschieden von dem strengen, finsteren Rnno, lie er seinem Zgling freien Willen und gab seinen Begierden und Leidenschaften berall nach. Diese Behandlung hatte sehr verderbliche Folgen. Heinrich lernte nicht sich selbst beherrschen; er wurde leichtsinnig und hochmtig und glaubte ganz nach Willkr und Laune leben zu drfen. 2. Heinrichs Streit mit den Sachsen. Ris der junge Fürst, erst 15 Jahre alt, fr mndig erklrt worden war, trat er sogleich als stolzer Herrscher auf. Insbesondere bedrckte er den Stamm der Sachsen, die ihm sein (Erzieher Rbalbert als ein trotziges, widerspenstiges Volk geschildert hatte. Er legte in ihrem Lande zahlreiche Burgen an und besetzte sie mit seinen Dienstleuten, um durch sie das Volk besser zgeln zu knnen, von den Burgen aus durchstreiften die rohen Kriegsknechte das umliegende Land; sie trieben die herben weg, erpreten in des Knigs Namen schwere Rbgaben und zwangen die freien Männer zu harten Frondiensten bei dem Burgenbau. Heinrich selbst soll einst, als er von einem Berge herabschaute, gesagt haben: Sachsen ist ein schnes Land, aber seine Bewohner sind nichtswrdige Knechte." Das bedrngte Volk klagte laut der die harte Behandlung; aber seine Beschwerden fanden kein Gehr beim Kaiser. Da kam es zu offenem Rufstande. (Ein bewaffneter Haufe von 60000 Sachsen rckte pltzlich gegen die Harzburg an, wo Heinrich sich eben aufhielt. Nur schleunige Flucht konnte den König retten. Bei Nacht und Nebel entwich er aus der Burg, irrte mehrere Tage lang ohne (Dbbach mit wenigen Dienern durch Wald und Gebirge und gelangte erst am Rheine in Sicherheit. Die Sachsen zerstrten unterbes alle kniglichen Burgen von (Brunb aus. Ihre Wut kannte keine Grenzen. Ruf der Harzburg, die dem König am teuersten war, plnberten sie sogar
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