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1. Kleine Lebensbilder berühmter Männer für den geschichtlichen Unterricht - S. 103

1886 - Düsseldorf : Schwann
103 war Chlodwig, der im Alter von 15 Jahren seinem Vater in der Regierung des nur kleinen Reiches folgte. So jung der neue König auch mar, so weitgehend waren seine Plne. Keineswegs gewillt sich mit seinem kleinen Reiche zu begngen, sann er nur darauf dasselbe zu erweitern und lie keine Gelegenheit zur Vergrerung desselben unbenutzt. In Gallien bestand noch ein Rest des schon untergegangenen west-rmischen Reiches, welches Syagrius in derselben Weise wie sein Vater gidius verwaltete. Gegen ihn zog Chlodwig zuerst und schlug ihn bei Soissons. Der Geschlagene floh zum Westgotenknige, um dort Schutz zu suchen. Aber treulos lieferte dieser ihn an Chlodwig aus, der ihn er-morden lie und das von ihm verwaltete Land mit seinem Reiche vereinigte. Neben den Franken waren die Burgunder das mchtigste deutsche Volk in Gallien. Um seine Macht zu strken, vermhlte Chlodwig sich mit der bur-gundischen Knigstochter Chlotilde, die ihm viele Schtze zubrachte. Sie war eine katholische Christin und suchte auch ihren Gemahl zum Christentum zu bekehren: aber er wollte seine alten heidnischen Götter nicht verlassen, da er sie fr mchtiger hielt als den Gott der Christen. Doch da kam den Bemhungen der Gattin die Not zu Hlfe. Zwischen den Franken und ihren Nachbarn, den Alemannen, brach ein Krieg aus, und die Heere beider Lnder trafen bei Tolbiacum (Zlpich?) zusammen. Ein mrderischer Kampf begann, der Sieg schwankte bin und her und schien sich schon auf die Seite der Alemannen zu neigen. Da gedachte Chlodwig dessen, was ihm seine Gattin von dem mchtigen Gott der Christen gesagt hatte. Und er erhob seine Hnde gen Himmel empor und rief: Hilf mirr Jesus Christus, denn meine Götter verlassen mich. Wenn du mir beistehst in dieser Not, so will ich an dich glauben und mich taufen lassen!" Und siehe, alsbald wandte sich das Glck. Die Franken griffen noch einmal die Feinde mchtig an und schlugen sie vollstndig in die Flucht. Infolge dieses Sieges gewann Chlodwig den nrdlichen Teil des alemannischen Landes. Nicht lange nach diesem Siege erfllte Chlodwig das in der Not gethane Gelbde. Am Weihnachtsfeste desselben Jahres lie er sich zu Rheims feierlich taufeu. Nach der Taufe salbte ihn der Bischof Remigius zum Könige; eine Taube brachte, wie die Sage geht, zu dieser feierlichen Salbung in einem Flschchen Salbl vom Himmel, mit welchem auch spter die Könige der Franken gesalbt wurden. Mit dem König zugleich wurden noch 3000 vornehme Franken getauft. So war das frnkische Volk fr immer dem christkatholischen Bekenntnisse gewonnen. Die Annahme des Christentums hatte aber auf Chlodwigs Leben und Handeln keinen Ein-flu, seiner Herrschsucht that er durchaus keinen Einhalt und scheute sich nicht zu deren Befriedigung mit Hinterlist und Gewalt gegen die anderen Frankenknige zu wten, bis er sie endlich alle aus dem Wege gerumt und deren Lnder unter seine Gewalt gebracht hatte.
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