Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Kleine Lebensbilder berühmter Männer für den geschichtlichen Unterricht - S. 114

1886 - Düsseldorf : Schwann
114 zu besorgen hatte. Um dafr zu sorgen, da die Grafen und sonstigen Be-amten, sowie auch die Geistlichen ihre Pflichten gewissenhaft erfllten, schickte er von Zeit zu Zeit Sendboten, gewhnlich einen Grafen und einen Bischof, ab, um die Amtsfhrung jener einer genauen Untersuchung zu un-terwerfen. Und wie er fr das Groe sorgte, so lie er auch das Kleine nicht aus den Augen. Auf den kniglichen Landgtern herrschte in den kleinsten Dingen dieselbe Ordnung, welche man in allen Zweigen der Reichs-Verwaltung bewundern mute. Selbst ein sehr erfahrener Landwirt, stellte Karl eine genaue Anweisung fr den Betrieb der Landwirtschaft in allen ihren Zweigen auf. Darin bestimmte er genau, wie Butter, Kse, Honig und Wachs bereitet, wie Wein gekeltert, Bier gebraut, wie viel Eier, wie viel Gnse, Enten und Hhner verkauft werden sollten. Eine bestimmte Residenz hatte Karl nicht. Er hielt sich bald hier, bald dort auf, am liebsten jedoch zu Aachen. Nymwegen und Ingelheim bei Mainz. Die warmen Bder zu Aachen, die schon die alten Rmer kannten, schtzte er vorzglich und lie sie sehr erweitern. Wie er berhaupt ein groer Freund der Baukunst war, so schmckte er die Stadt Aachen mit prchtigen Bauten. Er lie daselbst die mit Gemlden und 100 Sulen aus Rom und Ravenna geschmckte, mit Gold und Silber reich ausgestattete Marienkirche (den noch jetzt bestehenden Dom) erbauen, und nicht weit davon seinen eigenen Palast, den er durch einen Sulengang mit der Kirche verband. Karl war ein echt deutscher Mann, von starkem Krperbau und hoher Gestalt; ma er doch sieben seiner Fe. Er hatte eine hohe klare Stirn und groe lebendige Augen, die dem Freunde und Hlfeflehenden freund-lich, dem Feinde aber furchtbar leuchteten. Von frher Jugend an bte er nach Frankenart seine Krperkraft, so da ihn im Reiten, Fechten und Schwimmen niemand bertraf. Ein Hauptvergngen war die Jagd, und wenn er seinem Hofe ein Fest bereiten wollte, wurde eine Treibjagd an-gestellt. Alles setzte sich zu Pferde, und dann ging es hinaus in die Weite der Wlder, wo die Blte der edlen Jugend sich durch Mut und Geschicklichkeit hervorzuthun suchte. Karl, mitten unter ihnen, bestand manchen heien Kampf mit wilden Ebern, Bren und Auerochsen. Im Essen und Trinken war Karl sehr mig. Speiste er mit den Seinigen allein, so kamen nur vier Schsseln auf den Tisch. Ein Wild-pretbraten, vom Jger am Spiee zur Tafel gebracht, war seine Lieblings-speise. Im Trinken war er noch miger als im Essen, und er verab-scheute nichts so sehr als Trunkenheit. Sein Schlaf war nur kurz, und erwachte des Nachts mehrere Male auf. Dann nahm er Schreibtafel und Griffel, um sich im Schreiben zu den, oder er betete, oder er stellte sich ans Fenster und betrachtete mit Ehrfurcht und Bewunderung den gestirnten Himmel. Eine so einfache Lebensweise erhhte die so gewaltige Krper-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer