Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Kleine Lebensbilder berühmter Männer für den geschichtlichen Unterricht - S. 119

1886 - Düsseldorf : Schwann
119 selben, der König an der Spitze, in die Marienkirche. Am Eingang derselben empfing den Zug der Erzbischof Hildebert von Mainz, fate die rechte Hand Ottos mit seiner linken und fhrte ihn in die Kirche und rief zum Volke gewendet: Sehet hier den von Gott erwhlten und von König Heinrich empfohlenen und jetzt von allen Fürsten erwhlten König Otto. Wenn euch die Wahl genehm ist, so hebet zum Zeichen dessen die Rechte empor." Da erhob das ganze Volk unter starkem Beifallsgeschrei die Hnde empor und wnschte dem neuen Herrscher Heil und Segen. Nun fhrte der Erzbischof den neuen König zum Altare, auf dem die Reichsinfignien lagen, und berreichte ihm dieselben eins nach dem andern, indem er jedem passende Worte beifgte, salbte ihn mit dem heiligen le, setzte ihm die goldene Krone aufs Haupt und erteilte ihm den Segen. Der neugekrnte König bestieg einen zwischen Marmorsulen errichteten schn geschmckten Thron, der allgemeine Lobgesang wurde angestimmt und ein feierliches Hochamt gehalten, das die kirchliche Feier beschlo. Das festliche Krnungsmahl 'fand im Palaste Karls des Groen statt, wobei die ersten Fürsten des Reiches die Erzmter ausbten. Der Herzog von Loth-ringen versah das Amt des Erzkmmerers, der Herzog von Franken das des Erztruchsesses, indem jener fr die Wohnung, dieser fr die Tafel des Knigs sorgte. Der Herzog von Schwaben bte das Amt des Erzmund-schenken und sorgte fr die Bewirtung mit Wein, und der Herzog von Bayern als Erzmarschall fr die Unterbringung der kniglichen Rosfe und der Reisigen. Als Otto König wurde, war er erst 24 Jahre alt, aber seine hohe krftige Gestalt, die auf seinem Antlitze thronende Majestt kndigten schon uerlich den selbstbewuten Herrscher an. Festes Gottvertrauen und Treue gegen seine Freunde zeichneten ihn aus; so schrecklich sein Zorn war, so bewies er doch immer Gromut gegen gedemtigte Feinde. Karl der Groe war sein erhabenes Vorbild. Otto besa alle groen Eigenschaften seines Vaters; das Werk, welches dieser begonnen, Deutschland einig und stark zu machen, fhrte er mit krftiger Hand zu Ende, indem er sowohl die Widerspenstigkeit der Groen brach, als auch in siegreichen Kmpfen gegen die auswrtigen Feinde das Ansehen des Reiches aufrecht erhielt und seine Grenzen erweiterte. Zuerst hatte er gegen verschiedene Emprer im Innern des Reiches zu kmpfen. Herzog Eberhard von Franken, derselbe, welcher auf den Wunsch seines Bruders, Konrads I., die Reichsinfignien an Ottos Vater berbracht hatte, verband sich wegen einer vermeintlich ungerechten Behand-lung von Seiten Ottos mit deffen Stiefbruder Thaukmar zu einem Auf-stnde gegen den jungen König. Beide wurden besiegt, und Thankmar fand im Kampfe seinen Tod. Eberhard erhielt Verzeihung, machte aber nicht lange nachher mit Herzog Giselbert von Lothringen einen neuen Auf-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer