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1. Lebensbilder aus der deutschen Geschichte bis zum Ausgang des Dreißigjährigen Krieges - S. 53

1912 - Berlin : Mittler
Sigismund. Johann Hus. 53 Mittelalters. Neben zahlreichen geistlichen Wrdentrgern fanden sich die deutschen Kur- und Reichsfrsten, zahllose Grafen und Ritter, sowie die Gesandten fast aller christlichen Herrscher ein, um mit Kaiser Sigismund und dem Papst der Kirche und Reich Rats zu pflegen, so da sich in den engen Gassen und in der Umgebung der Stadt ein buntes Leben und Treiben entfaltete. Zuerst wurden alle drei Ppste zur Abdankung bewogen oder abgesetzt. Als neuer Papst wurde der kluge und gewandte Martin V. gewhlt. So war zwar die Einheit der Kirche glcklich wieder-hergestellt, eine Kirchenverbesserung aber wute der neue Papst geschickt zu hintertreiben. Es blieb bei den alten Mistnden. Eine besondere Wichtigkeit hat das Konzil noch durch die Verurteilung von Johann Hus erlangt. Hns war Prediger und Professor an der Hochschule zu Prag. In seinen Schriften und Predigten hatte er ohne Scheu kirchliche Satzungen, die sich nicht auf die Heilige Schrift grndeten, an-gegriffen und schonungslos das hoffrtige und zuchtlose Leben der Geistlichen getadelt. Auch bestritt er, da der Papst der Nachfolger Petri und der Statthalter Christi sei. Obgleich Hus vom Papste gebannt worden war, hatte er seine Lehrttigkeit unbehelligt fort-gesetzt, ja die Zahl seiner Anhnger war noch gewachsen. Als aber der Tscheche Hus immer schrfer deutschfeindlich wurde, ver-lieen wegen seiner Haltung gegen die Deutschen alle deutschen Angehrigen der Hochschule, Professoren und Studenten, Prag und siedelten nach Leipzig der, wo eine neue Universitt entstand. Mit einem Geleitsbrief vom Kaiser Sigismund ausgestattet, der ihm freie Hin- und Rckreise verbrgte, erschien Hus vor dem Konzil, um seine Lehre zu rechtfertigen. Bald nach seiner Ankunft aber wurde er auf Befehl des Papstes in ein ekelhaftes, ungesundes Gefngnis geworfen. Sigismund war zwar anfangs der den Bruch seines Geleits heftig erzrnt. Als man ihm jedoch vorstellte, da man einem Ketzer sein Wort nicht zu halten brauche, lie er zur Schmach des kaiserlichen Namens den Verhandlungen gegen Hus freien Lauf. Dieser suchte die Wahrheit seiner Lehre aus der Bibel zu begrnden. Aber seine Richter forderten, ohne ihn zu widerlegen, nur unbedingten Widerruf. Als er diesen verweigerte, wurde er wegen Ketzerei zum Flammentode verurteilt. Vor dem Stadttor errichtete man einen Scheiterhaufen, und hierhin wurde der Verurteilte abgefhrt, nachdem man ihn des
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