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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 17

1907 - Leipzig : Freytag
17 9. Roland. Unter den Paladinen oder Rittern Karls des Groen war der berhmteste Roland. Seine Mutter war Karls Schwester Berta. Diese war von ihrem Bruder verstoen worden, weil sie den Ritter Milon von Anglante wider Karls Willen geheiratet hatte. Als Milon einst in den Krieg gezogen war, geriet Frau Berta in groe Not. Allein ihr Sohn Roland verschaffte ihr den ntigen Lebensunterhalt, indem er keck Speise und Trank von des Kaisers Tafel holte. Dem Kaiser gefiel die Khnheit des Knaben, und er verzieh seiner Schwester um ihres wackern Sohnes willen. Einst schickte Karl seine Paladine aus, um einen kostbaren Edelstein zu holen, den ein Riese des Ardennenwaldes in seinem Schilde trug. Unter den Rittern befand sich auch Milon, und Roland durfte seinen Vater als Schildtrger begleiten. Auf der Suche nach dem Riesen hatte Milon sich eines Tages ermdet im Walde zum Mittagsschlafe aus-gestreckt, während Roland die Wache hielt. Auf einmal sah dieser in der Ferne den Riesen kommen. Ohne den Vater zu wecken, ritt Roland dem Riesen entgegen und ttete ihn. Das Kleinod nahm er ihm ab und verbarg es bei sich. Als Milon nach seinem Erwachen den erschlagenen Riesen fand, ritt er betrbt nach Hause, weil ein anderer das Kleinod gewonnen hatte. Er war aber sehr erstaunt, da man ihm in Aachen von allen Seiten Glck wnschte. Denn Roland hatte heimlich den weithin leuchtenden Edelstein in den Schild seines Vaters gesetzt. Als Roland zum Ritter herangewachsen war, begleitete er Kaiser Karl auf seinem Zuge nach Spanien gegen die heidnischen Mauren. Auf dem Rckzge fhrte Roland die Nachhut des kaiserlichen Heeres. Aber durch Verrat fiel er im Tal von Ronceval mit seinem Heere in einen Hinterhalt. Tapfer kmpfte Roland mit seinen Genossen gegen die Heid-nische bermacht. Aber einer der Helden fiel nach dem andern, und schlielich war Roland nur noch brig. Tdlich verwundet hatte er keine grere Sorge, als da sein treues Schwert Durand arte in die Hnde der Feinde fiele. Vergebens versuchte er es an einem marmorharten Felsen zu zerbrechen. Dann nahm er sein elfenbeinernes Horn und blies mit seiner letzten Kraft so gewaltig hinein, da Karl es in einer Entfernung von acht Meilen hrte. Eiligst kehrte er zurck, aber Roland war bereits tot, nachdem er sein Schwert in die Hand des herbeigeeilten Helden Dietrich bergeben hatte. 10. Heinrich I. Heinrichs Wahl. Der Sachsenherzog Heinrich war ein eifriger Vogelsteller. Als er wieder einmal bei seiner Burg im Harz mit dem
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