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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 62

1907 - Leipzig : Freytag
62 drei Wochen dort. Bei Fehrbellin kam es zur Schlacht. Obwohl die Schweden doppelt so stark waren als die Brandenburger, so wurden sie doch in die Flucht geschlagen. Der Kurfürst selbst nahm im dichtesten Gewhl am Kampfe teil. Die Sage erzhlt eine rhrende Geschichte von der Treue seines Stallmeisters Fr oben. Der Kurfürst ritt nmlich in der Schlacht einen Schimmel. Das wuten die Schweden und zielten fortwhrend mit ihren Geschossen auf ihn. Das merkte Froben, und er sprach zum Kurfrsten: Herr Kurfürst, der Schimmel ist scheu, besteigt lieber meinen Braunen". Ahnungslos willigte der Kurfürst in den Tausch, und bald darauf sank Froben, von einer Kugel getroffen, tot zu Boden. Ende. Nach der Schlacht bei Fehrbellin lie der Groe Kurfürst eine Denkmnze prgen mit der Inschrift: Das ist vom Herrn geschehen und ein Wunder vor unsern Augen". Auch sonst war er ein frommer und gottesfrchtiger Herr. Jeden Tag begann und schlo er mit Gebet, und er besuchte gern die Kirche. Fromm wie sein Leben war auch sein Tod. Vorher hatte er viel von der Gicht zu leiden. Er ertrug die Schmerzen mannhaft und starb mit den Worten: Ich wei, da mein Erlser lebt, und er wird mich einst auferwecken". Auf der langen Brcke in Berlin hat man ihm ein prchtiges Reiterstandbild errichtet. Die Sage erzhlt, da es alle Jahre in der Neujahrsnacht lebendig werde und Umschau halte, wie seine Nachfolger sein Werk fortsetzen. Der sptere Preuenknig Friedrich der Groe sprach an seinem offenen Sarge nur die Worte: Der hat viel getan". Luise Henriette. Eine treue Gehlfin des Groen Kurfrsten in seinen Friedenswerken war seine erste Gemahlin Luise Henriette. Sie war die Tochter des Prinzen von Oranien, des Statthalters der Niederlande. Sie brachte die ersten Kartoffeln nach Brandenburg, fhrte die hollndische Viehzucht ein, legte eine Papiermhle an und schenkte sogar ihr kostbares Geschmeide dem Staatsschatze. Einst kam sie aus einem Jagdausfluge zu dem Dorf Bzow mit seinem Schlosse. Dasselbe erinnerte sie mit feinen grnen Wiesen lebhast an ihre hollndische Heimat. Deshalb bat sie ihren Gemahl, er mchte ihr dasselbe als Eigentum berlassen. Friedrich Wilhelm schenkte ihr das Schlo samt den dazu gehrigen Lndereien. Sie legte daselbst eine Musterwirtschaft an nach hollndischem Vorbilde und berlie dann das Land den Bauern gegen einen billigen Zins. Hier war fortan ihr liebster Aufenthalt, und sie nannte es Oranienburg. Im Herbste feierte sie hier das Erntefest und lud die Bewohner des Dorfes dazu ein. Diejenigen, welche die beste Ernte erzielt hatten, bekamen Preise, und die Kurfrstin verteilte sie mit eigener Hand. Dann' mischte sie sich leutselig unter die frhlichen Landbewohner und
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