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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 65

1907 - Leipzig : Freytag
65 einigen Monaten die Schulden, welche sein prachtliebender Vater hinterlassen hatte, bezahlen. Am kniglichen Hofe lebte man fast so einfach wie in einem Brgerhause, und nur vier Gerichte duldete der König auf seiner Tafel. Auch in der Kleidung des kniglichen Hofstaates herrschte die grte Einfachheit und Sparsamkeit. Der König selbst arbeitete von frh bis spt mit Eifer und Gewissenhaftigkeit. Dasselbe forderte er aber auch mit groer Strenge von allen seinen'beamten und Untergebenen. Wegen seiner Strenge war er von seinen Untertanen mehr gefrchtet als geliebt. Seine liebste Erholung fand der König in dem sogenannten Tabakskol-legium. Das war eine einfache Abendgesellschaft, in welcher der König seine Generle und Minister, zu-weilen auch fremde Gesandte bei einem Glase Bier und einer Pfeife Tabak zwanglos um sich versammelte. Es galt als groe Ehre, dazu eingeladen zu werden. Sorge fr Heer und Schule. Durch seine Einfachheit und Sparsamkeit bewirkte der König, da die Einknfte des Staates in kurzer Zeit von 2x/2 auf 7 Millionen Taler stiegen. Das Geld verwandte der König in erster Linie zur Vergrerung und Ausbildung seines Heeres. Fr seine lieben blauen Kinder", wie er seine Soldaten zu nennen pflegte, war ihm keine Ausgabe zu groß. Er brachte die Zahl seiner Soldaten von 50 000 auf 83 000 Mann. Mit Hlfe des Herzogs Leopold von Anhalt-Dessau oder des alten Dessauers" erhielt das Heer eine strenge, aber vor-zgliche Ausbildung, so da es bald in ganz Europa berhmt ward. Eine besondere Vorliebe hatte der König fr seine sogenannten langen Kerls". So nannte er fein Potsdamer Leibregiment, das aus 2400 baumlangen Riefen bestand, von denen der grte 2,57 m und der kleinste 1,87 m ma. Sie lie er durch seine Werber mit Geld, List und Ge- 38 Riesengardist, walt aus allen Lndern zusammenholen, und an ihnen hatte er seine grte Freude. Auch fr Kirche und Schule sorgte der König. Er lie Gottes-Huser bauen und stellte Feldprediger an. Er ist der eigentliche Vater der preuischen Volksschule. Denn in jener Zeit gab es noch sehr wenig Schulen. Die meisten Menschen wuchsen ohne allen Unterricht auf und konnten weder lesen noch schreiben. Das sollte anders werden. Der König lie der 1800 Schulen bauen und zwang die Eltern, ihre Kinder vom 6. bis zum 12. Jahre in die Schule zu schicken. Er selbst besuchte
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