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1. Geschichte des preußischen Staates - S. 14

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 14 — Burggrafen standen wegen ihrer Rechtschaffenheit, Treue und Hingebung bei Kaiser und Reich stets in hohem Ansehen. Rudolf von Habsburg und Sigismund verdankten ihre Wahl nicht zum geringen Teile dem großen Einflüsse der Burggrafen Friedrich 111. bezw. Friedrich Vi.; Friedrich Iv. entschied die Schlacht bei Mühldorf zu Gunsten Ludwigs des Bayern. In späterer Zeit vergrößerten die Burggrafen von Nürnberg ihre Macht und ihr Ansehen durch die Erwerbung von Ansbach und Bayreuth. Diesen Zweig des hohenzollernschen Geschlechtes nennt man die fränkische Linie; die schwäbische Linie hatte auch fernerhin ihren Wohnsitz auf der Zollernbnrg in Schwaben und teilte sich später (1576) in die Zweige von Hechingen und Sigmaringen. Beide Ländchen, nachher zu Fürstentümern erhoben, kamen unter Friedrich Wilhelm Iv. im Jahre 1849 an Preußen; die in Trümmer gefallene Burg feiner Ahnen ließ der König in würdiger Weise wieder herstellen. Persönliches. Friedrich war eine hoheitsvolle Erscheinung. Seine Gestalt war kräftig, seine hohe Stirn verriet den großen Verstand, das dunkelblonde Haar siel in reichen Locken auf seine Schultern herab. Sein Blick war lebhaft und scharf, doch voll Milde und Freundlichkeit. In der Führung der Waffen war er wohl bewandert, an Mut und Tapferkeit nahm er es mit jedem auf, so daß er sich. als Ritter und Feldherr schon frühzeitig großen Ruhm in 30 Kriegszügen erwarb. Friedrich sprach mehrere Sprachen, zeigte stets ritterlichen Sinn, Klugheit im Rate und Entschiedenheit im Handeln. Arme, die voll Vertrauen zu. ihm ihre Zuflucht nahmen, konnten feines Schutzes und feiner Hilfe sicher sein. Wegen dieser vorzüglichen Eigenschaften und feiner umfassenden Kenntnisse stand er bei bedeutenden Männern jener Zeit, auch beim Papste und Kaiser, in hohem Ansehen. Sein Wirken in der Mark a) als Statthalter. Im Jahre 1411 wurde dieser ausgezeichnete Mann vom Kaiser Sigismund zum Verweser und erblichen Hauptmann der Mark Brandenburg ernannt, damit er sie „mit Gottes Hilfe aus ihrer jammervollen Lage errette und zu ihrem früheren Wohlstände zurückführe." Zugleich wurde ihm als Entschädigung für die Kosten, welche er auf die Verbesserung des Landes verwenden würde, die «Lumme von 100 000 ungarischen Goldgulden (etwa 1 Mill. Mark) zugesichert. Erst im Jahre 1412 konnte Friedrich das schwere und verantwortungsvolle Amt antreten. Das Kurfürstentum Brandenburg umfaßte damals die Alt- und Mittelmark, die Priegnitz, einen Teil der Ukermark und Sternberg. Friedrich verlangte bei feinem Erscheinen in den Marken sofortige Huldigung von allen Bewohnern. Bereitwillig kamen diesem Gebote die Geistlichen und die Abgesandten des Volkes nach. Der Raubadel jedoch widersetzte sich
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