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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 107

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Martin Luther. 107 vor den Tren der Huser geistliche Lieder; dafr spendeten mildttige Hnde ein wenig Speise oder einige Pfennige. Eines Tages erbarmte sich eine wohlhabende Frau des kleinen bleichen Sngers, sie lie ihn fter an ihrem Tische essen. In Eisenach schnallte nach beendeter Schulzeit der Jngling sein Erfurt. Bndel und zog gen Erfurt. An der Universitt sollte er nach dem Wunsche des Vaters die Rechtswissenschaften studieren. Ein echter und rechter Student sa er fleiig der den Bchern, war aber auch gern bei Gesang und Lautenspiel im Kreise froher Freunde. Glnzend bestand er die erste Prfung, und bald hoffte der Vater seinen Sohn als tchtigen Nechtsgelehrten zu sehen. Da trat eine entscheidende Wendung ein. * In stillen Stunden qulte Luthern der Gedanke, da er nicht fromm. Luther genug sei und da ihm Gott darob zrne. Dazu berraschte ihn einst m er' auf der Landstrae ein schweres Gewitter, ein greller Blitz fuhr dicht vor ihm in die Erde. Da ward es ihm klar, wie schnell der Tod ihn htte von der Erde wegnehmen und vor den himmlischen Richter führen knnen. Sein Entschlu stand fest: er trat in Erfurt ins Kloster ein, hier wollte er fr die Seligkeit seiner Seele sorgen. Der aber, hinter dem sich die Klosterpforte schlo, war fr die brige Welt verloren. Er lebte da in Gemeinschaft vieler Mnche, trug Sandalen und eine grobe Kutte, die ein Strick zusammenhielt, und lie sich das Haupt-haar in der Mitte des Kopfes scheren. Eine enge Zelle mit kahlen Wn-den war sein Wohnraum. Oft war er des Tages in der Klosterkirche, lag auf den Knteen, betete und sang; auch in der Nacht wurde er mehr-mals geweckt, um vor dem Altare Gott und die Heiligen anzurufen. Einfach waren die gemeinsamen Mahlzeiten, manchen Tag wurde gefastet, da gab es wenig oder gar nichts zu essen. Die Mnche, in deren Kloster Luther eingetreten war, bettelten ihre Nahrung bei den Brgern und Bauern der Nachbarschaft zusammen. So ging auch Bruder Martinus mit dem Bettelsack durch die Straen Erfurts, und die ihn kannten, schttelten wohl die Kpfe; der Vater aber war mit dem ungehorsamen Sohne bel zufrieden und sagte ihm alle Gunst ab." In der Klosterzelle fastete und betete Luther, geielte auch seilten Leib bis aufs Blut; doch die Seele wollte nicht stille werden. Endlich verwies ihn ein ltrer Freund auf die Heilige Schrift; Luther las mit Eifer darin, da stand es geschrieben: Gott ist ein lieber und barm-
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