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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 68

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
68 seinem Zeitgenossen Georgidas errichtet worden und bestand aus 300 auserlesenen jungen Thebanern, welche sich enge an einander anschlssen und wegen ihrer Vaterlandsliebe und Tapferkeit als die ersten des thebanischen Heeres galten. Im ueren Leben war Pewpidas sehr gewandt; daher fhrte er auch mehrmals glckliche Unterhandlungen besonders mit den Macedoniern zum Besten seines Vaterlandes. Epaminondas dagegen besa eine hhere geistige Ausbildung, welche er sich hauptschlich unter der Leitung seines Lehrers Lysis angeeignet hatte, und war fem ganzes Leben hindurch daraus be-dacht, seine Mue zu wissenschaftlichen Beschftigungen zu ver-wenden. Dabei war er tapfer wie keiner, hatte seinen Krper von frher Jugend an in Kraft und Ausdauer gebt und ber-ragte an Feldherrntalent und kriegerischer Tchtigkeit weit die zu seiner Zeit lebenden griechischen Heerfhrer, wie den Spartaner Agesilaos, die Athener Jhpikrates, Chabrias. Er war der Erfinder einer neuen Schlachtordnung oder Phalanx; dieselbe wurde in der Folge auch von den grten Heerfhrern ihrer Zeit, von Philippus und seinem Sohne Alexander von Macedonien beibehalten und vervollkommnet. An Adel der Gesinnung waren aber beide groen Männer gleich, und darauf beruhte auch ihre innige Verbindung, welche ihrem Vaterlande Schutz und Ehre brachte. In dem Kriege, welcher nach der Vertreibung der Spartaner aus Theben zwischen den beiden Staaten ausgebrochen war, fhrte Epaminondas seine Mitbrger zu den glnzenden Siegen bei Leuktra in Botien, 371 und bei Mantmea in Arkadien, 362 v. Chr. Als auf dem Marsche das Heer durch bte Vorzeichen erschreckt wurde, rief ihm Epaminondas den Vers aus Homers Ge-dichten zu: Ein Wahrzeichen nur gilt, das Vaterland zu erretten!" In der Schlacht bei Mantmea wurde Epaminondas durch einen Speer in die Brust tdtlich getroffen. Als man ihm aber ge-meldet hatte, da sein Schild gerettet sei und die Seinigen gesiegt htten, zog er sich freudig das Eisen aus der Brust und sagte: Ich habe genug gelebt." Epaminondas machte aber nicht nur sein Vaterland durch glcklich gefhrte Kriege groß und angesehen, sondern er diente auch seinen Mitbrgern als ein Muster der Einfachheit und Tugend. Denn er war, wie ein alter Schriftsteller sagt, ein Mann, den alle Tugenden schmckten und fein Laster befleckte. Er lebte hchst einfach und mig; er besa manches Hausgerthe nicht, welches sonst einfache Leute hatten, und verharrte in seiner Drftigkeit, als er der angesehenste Mann des Staates geworden war, so sehr, da er nur einen einzigen Mantel hatte und zu Hause bleiben mute, wenn dieser gewaschen wurde. Es wre ihm leicht ge-
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