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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 90

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
90 Lager der Feinde, um den König zu tobten. Es wurde gerade den Soldaten der Sold ausbezahlt, und neben dem König sa damit beschftigt und fast gleich gekleidet dessen Schreiber. Weil sich die Soldaten zu dem letzteren drngten, hielt der Rmer diesen fr den König und durchbohrte ihn. Er wurde sofort ergriffen zeigte aber keine Furcht vor dem König, sondern flte ihm viel-mehr Furcht ein, indem er sagte: Ich bin ein rmischer Brger, mein Name ist C. Mucius. Als Feind habe ich den Feind tdten wollen; ich habe nicht weniger Muth zu sterben, als dich zu er-morden. Tapferes thun und Tapferes dulden ist dem Rmer eigen. Mjch bin nicht der Einzige, welcher so gegen dich gesinnt ist; noch eine lange Reihe Solcher ist hinter mir, welche nach der gleichen Ehre trachten." Und als der König, von Zorn entstammt und durch die Gefahr erschreckt ihn zum Feuertode verurteilte, wenn er jene nicht nennen wrde, streckte der Rmer seine Rechte 3u einem Opfer in der Nhe bereit stehendes Feuer und lie sie verbrennen, indem er sagte: Sieh, wie wenig der Krper fr den ist, welcher groen Ruhm will." Der König, von Stau-nen und Bewunderung ergriffen, sprang von seinem Sitze auf und schenkte ihm die Freiheit mit den Worten: Geh frei und un-verfehrt von dannen, du hast feindlicher an dir, als an mir ge-than." Darauf erwiderte Mucius, wie zum Danke: Weil du dre Tapferkeit ehrst, so sollst du jetzt von mir erfahren, was du durch deine Drohungen nicht hast von mir erzwingen knnen. Dreihundert edle Jnglinge in Rom haben sich gegen dein Leben verschworen; mich hat das Loos zuerst getroffen, die anderen werden kommen, jeder zu seiner Zeit, wie einen jeden das Loos trifft, itm das auszufhren, was mir nicht gelungen ist." Die Rmer gaben dem Mucius, welcher jetzt von dem Verluste seiner rechten Hand den Beinamen fecvola erhielt, zur Belohnung Lndereien aus dem rechten Tiberufer. Porsena aber wurde durch dies Er-eigni und noch mehr durch die Furcht vor den rmischen Ver-schworenen so erschreckt, da er Gesandte nach Rom schickte, um wegen des Friedens zu unterhandeln. Die Rmer nahmen ihn unter harten Bedingungen an; sie verloren alles Land aus dem nrdlichen Tiberufer, muten alle Waffen ausliefern und Geieln stellen. Unter den letzteren wurde eine edle Rmerin Ellia durch ihren mnnlichen Muth berhmt. Sie beredete nmlich die brigen Jungfrauen, welche als Geieln an Porsena geschickt worden waren, mit ihr zu entfliehen. Unter ihrer Anfhrung schwammen diese der den Tiber und gelangten glcklich zu den Ihrigen. Die Rmer aber, um nicht des Treubruchs beschuldigt zu werden, schick-ten alle wieder an Porsena zurck. Voll Bewunderung sowohl der
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