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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 105

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
105 zwei Consuln, Cajus Terentius Varro und Lucius Aemi-lius Paullus, jedoch mit dem Auftrage ganz so, wie Fabius, gegen Hannibal sich zu verhalten. Beide fhrten ein neues, starkes Heer ins Feld. Aemilius Paullus war ein vorsichtiger Feldherr, wie Fabius, dagegen Terentius Varro brannte vor Begierde eine Schlacht zu liefern. Der Oberbefehl wechselte unter den beiden Consuln einen Tag um den anderen. Als nun Hannibal, seine Gegner wohl kennend, an einem Tage, an welchem Varro den Oberbefehl hatte, den Rmern Gelegenheit zu einer Schlacht gab, freute sich dieser mit dem ausgezeichneten Heere etwas Entscheiden-des ausrichten zu knnen. Hannibal konnte nur 40,000 Mann zu Fu gegen 80,000 Rmer aufstellen, war dagegen an Reiterei sehr berlegen und bentzte die Vortheile seiner Ausstellung so gut, da die Rmer eine Niederlage erlitten, wie die Geschichte nur wenige kennt. Heber 50,000 Rmer kamen um und 10,000 geriethen in Gefangenschaft. Unter den Gefallenen war auch der Consnl Aemilius Paullus; Terentius Varro entkam aus dem Blutbade nach Rom und wurde mit Dank aufgenommen, weil er an der Rettung des Vaterlandes nicht verzweifelte. Diese Schlacht wurde 216 v. Chr. bei Cann in Apnlien geschlagen. Indessen hatte Hannibal trotz des glnzenden Sieges doch nicht sehr viel fr die Dauer gewonnen; denn wenn auch die meisten Vlkerschaften in Unteritalien zu ihm abfielen, fo stand er doch immer mitten in fremdem Lande und unter uuzuverlfsigen Vlkerschaften, während er von Karthago, wo man reiche Beute erwartete, nicht krftig untersttzt wurde. Ueberdies wurden seine Truppen durch das ppige Leben in dem reichen Campanien ver-weichlicht, so da der Aufenthalt in diesem schwelgerischen Leben von den kriegserfahrenen Mnnern fr einen grern Fehler an-gesehen wurde, als da er nicht unmittelbar nach der Schlacht bei Cann gegen Rom aufgebrochen war. Die Rmer dagegen verzweifelten auch im grten Unglcke nicht, strengten nochmals die uersten Krfte an, wiesen einen Antrag des Hannibal wegen Auslsung der Gefangenen zurck, um dem Sieger keine Entmnthiguug, sondern die noch immer lebende Hoffnung auf Sieg zu zeigen und gaben, was fr sie die Hauptsache war, dem Krieg einen neuen Schauplatz. Sie trugen ihn nmlich nach Spanien und Sicilien hinber und wichen in Italien, dem Verfahren des Fabius folgend, berall einer greren Schlacht aus, beunruhigten aber und ermdeten fort-whrend den Hannibal durch kleiue Gefechte.
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