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1. Erzählungen aus der Geschichte
1873 -
Freiburg i. B.
: Wagner
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1. Erzählungen aus der Geschichte 
- S. 110
1873 -
Freiburg i. B.
: Wagner
110
Da wurde in Rom Publius Cornelius Scipio der Jngere, der Enkel des gleichnamigen Siegers von Zama, zum Consul und Feldherrn mit dilatorischer Gewalt erwhlt, obgleich er noch jung war. Er schlo die Stadt enge ein, schnitt sie durch einen Damm vom Hafen ab und errichtete ein befestigtes Lager bei der Stadt. Im Frhling des Jahres 146 v. Chr. erstrmte er die von allen Hilfsmitteln abgeschlossene Stadt; aber um die Burg zu erobern, mute er sechs Tage lang einen Kampf in den Straen der Stadt bestehen, Haus fr Haus mute unter schweren Verlusten erobert werden, und erst nachdem ein Theil der Stadt in Flammen gesetzt war, konnte er die Burg erreichen. Siebzehn Tage brannte die Stadt, und was dem Schwerte entronnen war, suchte in den Flammen einen freiwilligen Tod. Nur fnfzig-tausend aus der ganzen Bevlkerung wurden am Leben erhalten; ihnen ward das Loos der Sklaverei zu Theil. Karthago wurde ein Trmmerhaufen, seine Stelle verflucht, und das karthagische Gebiet unter dem Namen Af.ika zu einer rmischen Provinz mit der Hauptstadt Utika eingerichtet. Beim Anblick der brennenden Stadt vergo Scipio Thrnen und sprach, Roms Schicksal ahnend, die Worte Homers: Einst wird kommen der Tag, da das heilige Jlion hinsinkt, Primus selbst und das Volk des lanzenkundigen Knigs!" Auch er erhielt, wie sein groer Ahne, den Beinamen Africanus.
. 66.
Die Unterwerfung Griechenlands und Makedoniens.
In demselben Jahre, in welchem Karthago seinem Schicksale erlag, wurde auch Griechenland eine rmische Provinz. Die Rmer hatten sich in die Streitigkeiten des macedonischen Reiches, sowie der griechischen Staaten eingemischt, um auch diese Völker unter ihre Herrschaft zu bringen. Dies erleichterten ihnen die Griechen selbst durch ihre Uneinigkeit. Denn wie sie durch Tapfer-feit, durch Kunst und Wissenschaft groß geworden waren, so ar-betteten sie selbst an ihrem Untergange während vieler Jahre durch Eigennutz und kleinliche Eifersucht der einzelnen Staaten unter einander. Lucius Mummt us, welcher mit einem Heere nach Griechenland geschickt wurde, besiegte die Griechen in einer Schlacht auf der Landenge von Korinth, und mit unbegrenzter Rohheit wurde jetzt diese Stadt zerstrt. Sie war beraus reich an den schnsten Denkmalen der griechischen Kunst. Vieles wurde zerstrt, und was Mummius nicht mit sich nach Rom schleppen wollte, um