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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 138

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
138 das Recht der Leib und Leben, aber ihr Loos war doch milder als das der rmischen Sklaven; sie hatten die hrteren Geschfte des Hauses und Feldes zu besorgen. Eine Anzahl von freien Grundbesitzern bildete eine Gemeinde, mehrere Gemeinden eine Mark, mehrere Marken einen Gau; die einzelnen Gaue, in welche ein grerer Stamm zerfiel, waren enger mit einander verbunden durch eme Eidgenossenschaft, in welcher sich die Gaue als Theile eines einzigen groen Stammes erkannten und zu den gemein-samen Unternehmungen des ganzen Stammes, wie zu Krieg oder Vertheidigung der Grenzen, verpflichtet waren. An der Spitze einer jeden Gemeinde, der Mark und des Gaues standen Vorsteher, die Grafen, welchen die Rechtspflege, so wie die Leitung bei den ffentlichen Berathungen oblag. Ueber alle wichtige An-gelegensten wurde in der Volksversammlung berathen und be-schlssen. Zur Theilnahme an der Volksversammlung war jeder Freie ohne Unterschied des Standes berechtigt; gewhnlich wurde sie am Vollmond oder Neumond an einem geweihten Orte, unter einer heiligen Eiche oder Linde oder bei einem groen Steine ge-halten. Der Platz hie Malstatt oder Thing, d. i. wo gedingt oder verhandelt wird. Alle erschienen dabei mit Schild und Speer. . 83. Die deutschen Vlkerschaften. Das gesammte Volk der Deutschen zerfiel in eine grere Zahl von einzelnen Vlkerschaften. Doch erscheinen schon in alter Zeit grere Gruppen, in welchen sich mehrere Vlkerschaften als die Genossen eines Stammes durch die Aehnlichkeit ihrer Sitten und Einrichtungen vereinigten. Diese Hauptstmme sind: im sdlichen Deutschland vom Rheine ostwrts lngs der Donau bis gegen Mhren und Bhmen und bis zur mittleren Elbe hin der Stamm der Sueveu, im Norden von Deutschland in den Ge-bieten der Ems, Weser und Elbe der Stamm der Sachsen, und im Nordosten, von den Ufern der Ostsee, im Gebiete der Oder und Weichsel und gegen Sdosten hin bis zu den Ufern des schwarzen Meeres der Stamm der Gothen. Zahlreiche Vlker-schasten wohnten noch am Unter- und Mittelrhein, so wie im mittleren Deutschland, fr welche sich keine genaue geographische Grenzlinie ziehen lt. Jene am Unterrhein erschienen bald unter dem gemeinsamen Namen der Franken und verbreiteten sich auch der das linke Rheinuser nach dem heutigen Belgien und nrd-lich ^Frankreich aus.
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