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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 141

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
141 das eroberte Stck Landes auf dem rechten Ufer des Niederrheines schon ganz als rmische Provinz einrichten zu knnen, fo_ sehr schienen ihm die Deutschen unterworfen. Rmische Gebruche, rmische Gesetze, rmische Sprache sollten eingefhrt werden. Als die Deutschen dazu noch die Ruthen und Beile sahen, welche sich der Statthalter nach rmischer Sitte als Zeichen des Rechtes der Leben und Tod vorantragen lie, steigerte sich ihr Grimm aufs Hchste, und sie bedurften zur allgemeinen Emprung gegen die rmische Gewaltherrschaft nur eines entschlossenen und krftigen Fhrers. Hermann, der Sohn des Cherusker-Frsten Segimer, von den Rmern Arminius genannt, hatte in Rom die Knste des Krieges und Friedens kennen gelernt und war, obwohl man ihm in der weltbeherrschenden Stadt die Wrde eines rmischen Ritters gegeben hatte, in seine Heimath zurckgekehrt, voll Vaterlandsliebe und Schmerz der die rmische Bedrckung. Gleichgesinnte s(haarten sich um ihn, und bald war der Plan reif, die rmische Zwingherrschast in den deutschen Gauen zu vernichten. In weiterer Entfernung vom Rheine wurden Emprungen angezettelt, um Varus ins Innere des Landes zu locken. Obschon von einem Verrther, Segestes, dem Feinde des Segimer, gewarnt, hielt Varus die Deutschen so groer Verstellung nicht fr fhig und rckte gegen die Weser vor. Er war mit seinem Heere schon bis in unwegsame Wlder vorgedrungen; die deutschen Huptlinge in seinem Gefolge Hattert sich entfernt mit dem Vorwande, ihm Hilfsvlker zuzufhren. Sie kamen wieder, aber um ihn zu ver-nichten. Im Teutoburger Walde (im Frstenthum Lippe-Det-mold), eingeschlossen von Bergen und wilden Wldern, ohne Weg und ohne Fhrer, bedrngt von Wind und Regen, welcher den Boden schlpfrig und fr Menschen und Lastthiere ungangbar machte, wurden die rmischen Legionen von den deutschen Schaaren berfallen. Ankmpfend gegen die Schrecknisse der Natur und die Bestrmungen der Feinde setzten sie den Marsch bt zum Abende fort und erreichten einen Platz, wo sie sich uothdrftig fr die Nacht verschanzen konnten. Am folgenden Tage traten sie den Rckzug an, aber die feindlichen Angriffe und das Unwetter wurden immer heftiger; und als der Abend gekommen war, lieen ihnen die anstrmenden Feinde keine Zeit mehr, um sich zu verschanzen. Jetzt verzagten selbst die Muthigsten; in Verzweiflung durchbohrte sich Varus mit seinem Schwert, andere folgten ihm. Was nicht niedergemacht wurde, gerieth in Gefangenschaft, und nur Wenige entkamen der allgemeinen Vernichtung. Mancher vornehme Rmer, der eine lange Reihe Ahnen zhlte und auf die hchsten Aemter in Rom Aussicht hatte, mute jetzt auf deutschen Weiden als
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