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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 164

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
wo das Christenthum schon eingefhrt war, unermdlich, zu ver-bessern und zu veredeln. Vor Allem trug er die grte Sorgfalt, gebildete Geistliche heranzuziehen; denn diese hatten vielfltig an Jagd, Krieg und Vergngen mehr Gefallen gefunden, als an ihrem Berufe und konnten fo ihrer Aufgabe nicht gengen. Er berief Geistliche aus Schottland, lie Predigten ins Deutsche bersetzen und den Kirchengesang verbessern. Die Verwaltung der inneren Angelegenheiten war in den einzelnen Theilen des Reiches kniglichen Grafen bertragen und noch durch besondere Sendboten berwacht. Die Pflege des Acker-baues und Handels war eine Hauptsorge des Knigs. So hatte er den Gedanken gefat, die Nordsee mit dem schwarzen Meer ver-mittelst des Rheins und der Donau durch einen Kanal von der Regnitz zur Altmhl zu verbinden. Das Unternehmen gelang jedoch damals noch nicht wegen der Unerfahrenheit der damit be-auftragten Leute. Ueberhaupt gab sich Karl sehr viel Mhe, die Binnenschifffahrt zu beleben; beim die Flusse muten in den da-maligen Zustnden, wo gute Heerstraen oder gar ganze Straennetze noch nicht vorhanden sein konnten, die Straen ersetzen. Um den Sinn fr Baukunst anzuregen, lie er selbst verschiedene Palste bauen und dazu Baumeister, Sulen und andere Bildhauer-werke aus Italien kommen. So fhrte er auer anderen einen Palast zu Aachen auf, ebenso einen zu Ingelheim bei Mainz; an letzterem Orte lie er auch eine hlzerne Brcke der den Rhein bauen, deren Arbeit zehn Jahre erforderte. Die beiden Orte dienten zum gewhnlichen Aufenthalte des Knigs. Ueberhaupt war er am meisten in dem stlichen Theile des Reiches, welcher ausschlielich von rein deutschen Vlkerschaften bewohnt war. Wie fr die Kultur unter feinen Vlkern, fo war Karl auch fr feine eigene Ausbildung unablssig besorgt. Er zog gebildete Männer an seinen Hof und schpfte aus ihrer Unterhaltung ebenso fr sich Belehrung und Erholung, als er durch dieselben die Bil-dung unter feinem Volke zu verbreiten bemht war. Der bedeu-tendste unter denselben war der angelschsische Gelehrte Alkuin. Auch Eginhard stand mit Karl in der vertrautesten Beziehung; derselbe hinterlie uns eine Lebensbeschreibung Karls des Groen. Nach der Versicherung dieses Schriftstellers versuchte der König selbst eine deutsche Sprachlehre zu schreiben; denn auf die Ausbildung der deutschen Sprache verwendete er groe Sorgfalt. So gab er auch den Winden und Monaten deutsche Namen und lie deutsche Lieder sammeln. Aber auch lateinische und griechische Schriften las er gerne, studierte noch in seinen spteren Jahren verschiedene Wissenschaften und hatte immer eine Tafel bei sich, um jederzeit seine Gedanken niederschreiben zu knnen.
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