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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 168

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
168 England wurde damals von den Dnen furchtbar verwstet. Alfreds erste Kmpfe gegen den bermchtigen Feind hatten keinen glcklichen Erfolg; ja er mute sich sogar mit wenigen Freunden und Dienstleuten in die Smpfe von Sommersetshire flchten und brachte daselbst lngere Zeit in groem Mangel zu. Man erzhlt, er sei als Harfenspieler oder Barde in das dnische Lager gegangen; als er, seine Lieder singend, Alles ausgekundschaftet und wahrge-nommen hatte, da sich die Dnen vlliger Sorglosigkeit berlieen, kehrte er zu seinen Leuten zurck, sammelte schnell ein Heer und besiegte durch einen unerwarteten Angriff die Feinde so, da diese um Frieden bitten muten. Der dnische König Guthrun durste sich mit seinen Leuten in Northumberland ansiedeln, mute aber das Christenthum annehmen. Aber bald wiederholten sich neue Einflle dnischer Ruber-schaaren. Alfred baute jetzt Schiffe und nahm Friesen und andere fremde Seeleute in seine Dienste; dadurch schuf er sich den Anfang einer knftigen Seemacht. Auerdem hielt er sich ein in den Waffen gebtes Landheer, stellte die zerstrten Städte und Schlsser wieder her und befestigte die Landungspltze zum Schutze gegen neue Raub-anflle. Nachdem Alfred der Groe so sein Reich gegen den ueren Feind sicher gestellt hatte, verwendete er seine ganze Sorgfalt auf die _ innere Ordnung desselben. Wie er aber in den Kmpfen gegen die Ruber Klugheit und Tapferkeit gezeigt hatte, so leuch-. tete in den inneren Einrichtungen seine Weisheit und sein edler Knigssinn hervor. Er suchte ebenso den Ackerbau zu heben, wie er die Bildung seiues Volkes durch Unterricht pflegte. Mit den gebildetsten Mnnern seiner Zeit hatte er vertrauten Umgang. Wie Karl der Groe lie er die Heldenlieder seines Volkes sam-meln, die sopischen Fabeln und andere Schriften ins Angelsch-sische bertragen und bersetzte selbst die Psalmen. Er ordnete Entdeckungsreisen nach dem Norden und ins baltische Meere an und verfate selbst eine Beschreibung derselben. Die grte Fr-sorge schenkte er der Hebung der Schulen und der Bildung der Geistlichen. Er selbst lernte noch im Mannesalter die lateinische Sprache. Das ganze Volk theilte er, wie es bei den Germanen alte Sitte war, in Gaue (Shires), Hunderte und Zehnten und ordnete in diesen die Verwaltung und die Rechtspflege. Er lie die lteren Gesetze seines Volkes sammeln und fgte ndie hinzu. Sinn fr Recht und Gerechtigkeit in feinem Volke zu nhren, hielt er fr die sicherste Grundlage der inneren Strke. Wie sehr ihm dies gelang, zeigt eine in den Chroniken erhaltene Ueber-lieferung. In England, heit es, sei unter Alfreds Regierung eine so groe Sicherheit gewesen, da ein Wanderer, wenn er
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