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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 175

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
drckungen des Knigs erbittert, mit Beschwerden gegen denselben an den Papst gewendet. Heinrich berief die deutschen Bischfe, von denen manche mit der neuen von Gregor befohlenen Ordnung der Dinge unzufrieden waren, nach Worms und lie durch sie die Absetzung des Papstes aussprechen. Jetzt sprach der Papst der den deutschen König den Bann aus, erklrte ihn des Reiches fr verlustig und entband seine Unterthanen des Eides der Treue. Dagegen lie Heinrich durch den Bischof von Utrecht den Papst gleichfalls bannen, und die lombardischen Bischfe, welche dem Kaiser mehr als dem Papste ergeben waren, stimmten bei. Im Reiche aber trat groe Verwirrung ein. Einzelne deutsche Groe nmlich, welche den König haten und selbst nach grerer Macht strebten, wollten den Bann Heinrichs bentzen, um einen ihnen angenehmen König zu whlen, und mit Roth gelang es Heinrich, von den in Tribur am Rhein versammelten Fürsten einen Aufschub von einem Jahr zu erhalten; dieselben erklrten, da, wenn der König bis dahin nicht von dem Banne gelst wre, zu einer Neuwahl geschritten werden sollte. Da die Aufregung der Gemther immer mehr stieg und Hein-rich fr sich von den Groen des Reiches nichts Gutes hoffte, fate er den Entschlu, sich von dem Banne zu lsen. Verlassen von Allen gierig er, nur von feiner treuen'gattin Bertha und wenigen Getreuen begleitet, mitten in einem furchtbaren Winter, in welchem der Rhein vier Monate lang zugefroren war, und von allen Hilfsmitteln entblt der die Alpen und kam, da ihm die Fürsten die Psse verlegten, unter unsglichen Gefahren und Mh-falen nach Italien. Die Lombarden, welche glaubten, er ziehe gegen den ihnen verhaten Papst, nahmen ihn freudig auf und versprachen ihm ihre Hilfe. Heinrich aber wollte sich vor Allem vom Banne lsen. Der Papst war gerade aus der Reise nach Deutschland zum Reichstag, aus welchem der Heinrich entschieden werden sollte, begriffen und hatte sich auf das Schlo Canossa zu der in Toskana und der Lombardei mchtigen Markgrfin Mathilde begeben. Hier stand der deutsche König drei Tage lang im hrtesten Winter im Schlohofe barfu im Bergewand und ohne Speise. Durch die Frbitte der Markgrftn Malhilde lie sich der Papst bewegen, den seiner Losfprechung Harrenden vom Bann zu befreien, jedoch mit der Bedingung, sich aller kniglichen Ehren-zeichen und Handlungen zu enthalten, bis auf dem Reichstage der ihn entschieden wre. Aber Heinrich, von den Lombarden angefeuert und zugleich von Zorn der die ihm vom Papste widerfahrene Demthiguug ent-6rannt, fate frischen Much, feine Rechte in Deutschland wieder herzustellen. Jetzt wollten die deutschen Groen zuvorkommen und
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